Allerletzte Hoffnung

TRIER. (sey) Letzte Chance für den zahlungsunfähigen Lokalfernsehsender "Trier Plus". Wenn sich bis Anfang nächster Woche kein Investor für den finanziell angeschlagenen Kabelkanal findet, will Insolvenzverwalter Oliver Brand den Sendebetrieb einstellen.

Oliver Brand ist ein unerschütterlicher Optimist. Der Trierer Jurist glaubt immer noch daran, den erst Ende 2002 an den Start und kurz darauf Pleite gegangenen privaten Kabelkanal "Trier Plus" retten zu können. Doch mehr als einen Strohhalm scheint Brand nicht mehr in der Hand zu haben. Nach der gestrigen Gläubigerversammlung, bei der eigentlich eine Entscheidung über die Zukunft des Senders fallen sollte, sagte Brand unserer Zeitung: "Anfang nächster Woche habe ich ein Gespräch mit einem potenziellen Investor. Wenn der zusagt, kriegen wir es hin. Wenn nicht, müssen wir den Sendebetrieb einstellen." Nähere Angaben zu dem Investor wollte der Jurist nicht machen. Nur so viel: Es handele sich um einen Telekommunikations-Dienstleister aus der Pfalz. Laut Brand wird in der nächsten Gläubigerversammlung am 18. Dezember endgültig über die Zukunft von "Trier Plus" entschieden. Zeige der potenzielle Investor mit dem Daumen nach unten, werde der Geschäftsbetrieb eingestellt und die Sendelizenz zurückgegeben. "Nichts gebracht" hat nach Angaben des Insolvenzverwalters die Spendenaktion in eigener Sache, zu der der Lokalsender aufgerufen hatte. Zumindest ein wenig Geld erhofft sich Brand deshalb von einem Benefizkonzert, das am 6. Dezember in der Trierer Tuchfabrik stattfinden wird. "Trier Plus" sendet seit Ende Oktober nur noch ein im Vergleich zu früher deutlich abgespecktes Programm: neben täglich aktualisierten Texttafeln zugelieferte Beiträge ohne regionalen Bezug. Eingeblendet wird zudem immer wieder der Hinweis, der Kabelkanal befinde sich "bis Ende November in einer Phase der Neustrukturierung", und das Versprechen: "Trier Plus - Wir sehen uns wieder." Ob Brand diese Zusage seiner Fernsehmacher einhalten kann, steht immer noch in den Sternen.

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