Anlagebetrug in Millionenhöhe

BITBURG. (wie) Um rund fünf Millionen Euro sind Eifeler Anleger durch die mittlerweile insolvente Kasseler F & P-Gesellschaft betrogen worden. Bislang war von einem Schaden von mehreren hunderttausend Euro ausgegangen worden. 286 Anleger aus der Eifel haben zwischen 1600 und 100 000 Euro investiert und müssen nun fürchten, dass ihr Geld zumindest teilweise verloren ist. Unter den Betroffenen sind Anwälte, Ärzte, Landwirte und viele Senioren. Seit September ermittelt die Kasseler Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen von F & P wegen Anlagebetrugs. Insgesamt sollen 50 000 Euro unterschlagen worden sein. Die Anleger aus der Eifel hätten damit alleine zehn Prozent zum F & P-Kapital beigetragen. 130 der betroffenen Eifeler trafen sich nun erneut in Bitburg, um über das weitere Vorgehen zu beraten. In den nächsten Wochen soll der kürzlich gegründete Verein der Geschädigten beim Amtsgericht eingetragen werden. Fast alle Vereinsmitglieder haben ihre Forderungen beim Insolvenzverwalter in Kassel angemeldet.Gibt es 60 Prozent vom Geld zurück?

Der Verein geht davon aus, dass mindestens 60 Prozent der eingezahlten Summen zurückgezahlt werden. Ein Teil davon soll von den Anlageberatern kommen, die man wegen angeblich falscher Beratung haftbar machen will. Experten gehen davon aus, dass Anlagevermittler in bestimmten Fällen zum Schadenersatz gegenüber ihren Kunden verpflichtet sind. Selbst die Kanzlei des Münchener Anwalts Peter Mattil, der auf Vermittlung der Anlageberater aus Prüm und Bitburg auch Betroffene aus der Eifel vertritt, hat in anderen Fällen dazu geraten, Schadenersatzansprüche gegen die Vermittler zu prüfen. Bei der Bitburger Anlageberatung Meyers, Hess & Collegen heißt es, man habe die Kunden "pflichtgemäß betreut". Die Entwicklung bei F & P sei nicht absehbar gewesen. Man sehe daher keine Pflichtverletzung und keine Haftungsgrundlage. "Wir bedauern, wenn Kunden zivilrechtlich gegen uns vorgehen wollen. Sie müssen überlegen, ob ihre Entscheidung auf zutreffenden Informationen beruht", sagt Unternehmenschef Ulrich Hess.

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