Auch der Taucher sucht vergebens

TRITTENHEIM. Die Angehörigen hätten gerne Gewissheit. Doch die Suche nach dem vermissten 21-jährigen Unfallopfer aus Neumagen-Dhron blieb auch am Mittwoch ohne Ergebnis.

Als Taucher Winfried Dellwing am Mittwoch kurz vor 13 Uhr quasi mit leeren Händen aus der nur vier Grad warmen Mosel steigt, ist es gewiss: Das 21-jährige Unfallopfer, nach dem seit Samstagnacht auf der Mosel und am Ufer gesucht wird, muss von der Strömung fortgerissen worden sein.Die Polizei startet an diesem Morgen die vermutlich letzte große Suchaktion nach dem Vermissten, der vermutlich in die Mosel geschleudert wurde und ertrunken ist. "Die Strömungsverhältnisse lassen das jetzt zu", erläutert Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues.

Tauchen bisher zu gefährlich

In den Tagen zuvor sei die immer noch Hochwasser führende Mosel für Taucher zu gefährlich gewesen. Doch nun könne im Bereich der Unfallstelle untersucht werden, ob sich der Vermisste nicht in einem unter der Wasseroberfläche liegenden Gestrüpp verfangen habe.

Wie berichtet, war der Wagen, in dem fünf junge Leute aus Neumagen-Dhron saßen, am Samstagabend mit hoher Geschwindigkeit gegen den alten Fährturm unter der Trittenheimer Brücke geprallt. Ein 20-Jähriger starb kurz darauf im Krankenhaus, eine 17-Jährige schwebt immer noch in Lebensgefahr. Zwei weitere 21 Jahre alte Insassen, darunter der Fahrer, wurden schwer verletzt.

Die Tauchgruppe rückt mit sechs Leuten an: Neben Leiter Sebastian Weber und Winfried Dellwing gehören ihr Manfred Betz, Wolfgang Schwind, Detlef Speicher und Rettungssanitäter Wolfgang Klein an. Sebastian Weber sitzt während der gesamten Aktion in voller Tauchmontur in dem Boot, um seinem Kollegen im Ernstfall zu Hilfe eilen zu können. Manfred Betz bedient das Sicherheitsseil, das Dellwing mit dem Boot verbindet. Über dieses Seil ist auch der Sprechkontakt gewährleistet. Wolfgang Klein ist immer auf Höhe des Tauchers, um, falls nötig, erste Hilfe zu leisten. "Da sind nur Steine und ein bisschen Gestrüpp", berichtet Dellwing, als er nach zwei Stunden wieder festes Land unter den Füßen spürt. Gesehen habe er in dem trüben Wasser nicht viel. Stattdessen sei der Tastsinn gefragt gewesen.

"Man braucht viel Erfahrung für diese Arbeit", sagt Sebastian Weber. Kollege Dellwing hat sie. Er gehört seit 18 Jahren der Tauchgruppe an. Natürlich gehört zu solch einem Job auch Routine. "Die Suche nach einer Leiche ist aber nie Routine", sagt Dellwing. Ein solcher Einsatz geht auch körperlich an die Substanz. "Gegen die Strömung anzukämpfen, ist nicht einfach", sagt der Beamte.

Wie berichtet, gehört der Vermisste der SG Neumagen-Dhron/Heidenburg/Trittenheim an. Das für kommendes Wochenende angesetzte Spiel beim SV Morbach ist abgesetzt worden.

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