Auf Balduins Spuren

Großes hat Landtagspräsident Joachim Mertes vor. In Trier geboren, an der Obermosel eine Flussbreite von Luxemburg entfernt aufgewachsen und seit Jahrzehnten im Hunsrück zu Hause, hat der Hobby-Historiker eine herausfordernde Vision: einen Balduinsweg.

Auf dem sollen Wanderer vom belgischen Arlon über Luxemburg und Trier, über Eifel- und Hunsrückhöhen bis an die Lahn auf den Spuren des Trierer Erzbischofs marschieren können. 2007, also exakt 700 Jahre nach der Wahl des 22-jährigen Balduin von Luxemburg zum Erzbischof, wäre laut Mertes ein gutes Datum, mit der Umsetzung seiner Idee zu beginnen, steht doch auch in der Heimatgemeinde des Bucher Ortsbürgermeisters mit dem Turm Balduinseck ein Relikt aus der Zeit des Kirchenfürsten. Ob Burgruine Baldenau, Baldenstein, Baldeneltz: Viele Bauwerke markieren Balduins Weg von Westen nach Osten. Vor allem war der Erzbischof ein "genialer Geldbeschaffer", weiß Mertes. Weil der die Wahl seines Bruders zum König kräftig unterstützte, erhielt er Oberwesel als Pfand und durfte dadurch am Rhein kräftig Zoll kassieren. Für Mertes ein fast schon bewundernswerter Weg, Visionen umzusetzen, die damals vor allem in der Ausdehnung des Herrschaftsgebietes bis an die Lahn und der Markierung der Grenzen durch Burgen, Bauwerke oder die Gründung von Weilern bestanden. S Um Unterstützung für sein Vorhaben zu bekommen, muss Mertes dagegen viele Klinken putzen. Geld beschaffen soll der Balduinsweg gleichwohl auch, schließlich gilt es, den Tourismus zu fördern, wenn auch nicht nach dem genialen Vorbild über Pfand und Zoll.

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