Auf der langen Bank

Viele Akte bürokratischer Willkür werden erst möglich, weil es dem Bürger verwehrt ist, die Entscheidungsfindung der Verwaltung nachzuvollziehen. Wie hilfreich wäre oft ein Blick in die Akten. Wer wollte nicht schon einmal wissen, was die Behörde umtrieb, bevor sie wieder zielsicher an Betroffenen und Wirklichkeit vorbei Fakten geschaffen hat.

Doch in Rheinland-Pfalz bleibt der Aktendeckel dank des Amtsgeheimnisses zu. Das Engagement, parallel zum Bund auch im Land dieses Relikt obrigkeitsstaatlichen Denkens abzuschaffen, das Geheimniskrämerei oder sogar Mauscheleien Vorschub leistet, hielt sich erstaunlich stark in Grenzen. Stellt sich die Frage, ob die Politik tatsächlich Aufruhr fürchtet, wenn sie dem Bürger erhellende Einblicke gewährt, die vielleicht auch auf die Spur von Missständen führen? Sein Informationsanspruch wird in Mainz einfach nicht ernst genommen und auf die lange Bank geschoben. j.winkler@volksfreund.de

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