Ausflug endet in Tragödie

MAYEN. (red) Drei Menschen, darunter zwei Jugendliche aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich, sind am Samstag bei einem schweren Verkehrs-Unfall auf der Verbindungsspange Mayen/Mendig ums Leben gekommen, zwei schwebten gestern noch in Lebensgefahr.

Samstagnachmittag auf der berüchtigten Verbindungsstreckezwischen Mayen und Mendig: Kein übermäßiger Verkehr auf derBundesstraße 262, die Fahrbahn ist trocken, die Sicht beistrahlendem Sonnenschein gut. Und dennoch ereignet sich gegen 16Uhr einer der schwersten Unfälle der vergangenen Jahre. Es ist kurz nach vier, als eine 36-jährige Niederländerin mit Ehemann und Tochter (8) den Wagen der Familie in Richtung Mayen steuert. Zur gleichen Zeit befinden sich fünf junge Leute von der Mosel auf der Straße. Sie wollen mit ihrem VW-Golf auf die Autobahn 61. Freunde aus Nordrhein-Westfalen haben sie zu einer Party eingeladen. Dort werden sie nie ankommen. Aus bisher noch ungeklärter Ursache verliert die Niederländerin die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Der Wagen kommt auf die Gegenfahrbahn und stößt frontal mit dem Golf der jungen Leuten aus dem Raum Bernkastel-Kues zusammen. Nur noch Blechklumpen bleiben von beiden Fahrzeugen übrig.

Kurz nach dem Unfall kommt der Mannschaftsbus von Eintracht Trier - auf dem Weg nach Duisburg - an der Unfallstelle vorbei. Mannschaftsarzt Dr. Peter Krapf, Physiotherapeut Elmar Klodt und Betreuer Uli Huwer leisten erste Hilfe. Wenige Minuten später sind auch Polizei, Feuerwehr Mendig und alle der Rettungsleitstelle Mayen zur Verfügung stehenden Notärzte und Sanitäter am Unfallort.

Die beiden Autos sind dermaßen ineinander verkeilt, dass die Rettungskräfte nur schwer an die Verletzten herankommen. Für den 28-jährigen Fahrer des VW-Golf kommt jede Hilfe zu spät. Er stirbt noch an der Unfallstelle. Seine 24-jährige Beifahrerin wird auf dem schnellsten Weg in die Uniklinik Bonn gebracht, wo sie wenig später stirbt.

Die drei anderen jungen Leute von der Mosel werden schwer verletzt in Krankenhäuser nach Trier und Koblenz gebracht, einer schwebt noch in Lebensgefahr.

Lebensgefährlich verletzt wird auch die Tochter der Unfallverursacherin, die mit ihrer schwer verletzten Mutter in ein Koblenzer Krankenhaus geflogen wird. Die Bergung des in dem Wrack eingeklemmten Niederländers erweist sich für die Feuerwehrleute aus Mendig am schwersten. Erst nach zwei Stunden kann der Mann aus dem Wrack befreit werden. Die aufopferungsvolle und umsichtige Arbeit der Wehr wird nicht belohnt. Der 35-Jährige stirbt wenige Stunden später. Die Fußballspieler von Eintracht Trier sind schockiert von den Eindrücken des Unfallortes. Trainer Paul Linz: "Man fährt zu einem Auswärtsspiel, und dann sieht man unterwegs, wie unwichtig Fußball doch ist."

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