Ausgebremst: Polizei fängt Raser ab

Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat die Polizei in Deutschland massiv ein internationales illegales Autorennen "ausgebremst". Die sogenannte "Cannonball-Rallye 8000" hat Hollywood-Streifen zum Vorbild, in denen Prominente für viel Geld um die Wette rasen und dabei oft gegen alle Verkehrsregeln verstoßen.

Schweich/Koblenz. Samstagmorgen, 7 Uhr, Tatort Parkplatz "Schneifel" bei Prüm: Polizeikräfte aus Schweich, Prüm, Bitburg und Wittlich sowie zwei weitere Videoüberwachungsfahrzeuge aus Schifferstadt und Kaiserslautern kontrollieren auf der A 60. Mit dem Großaufgebot will die deutsche Polizei eine illegales Rennen verhindern, dass in der Vergangenheit immer wieder für viele Negativ-Schlagzeilen gesorgt hat. Erst im Mai dieses Jahres stoppte die Polizei ein ähnliches Rennen und eskortierte die Teilnehmer den Verkehrsregeln entsprechend zur Grenze. Wenige Tage später kam es dann in Mazedonien zu einem tödlichen Unfall. Ein Unbeteiligter starb nach einem Zusammenstoß mit einem britischen Teilnehmer.Im Vorfeld der "Cannonball-Rallye" hatte nun das Verwaltungsgericht in Köln das Rennen untersagt. Der englische Veranstalter ließ trotzdem am Freitagmittag rund 150 Rennsportwagen von London aus quer durch Europa nach Zagreb starten. Auf mehreren Autobahnen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz habe die Polizei mehr als 20 Teilnehmer des Rennens "Cannonball 8000" angehalten, berichtete die federführende Verkehrsdirektion Koblenz. In Bayern stoppten die Beamten elf Teilnehmer der Rallye. Die ausländischen Fahrer müssten Sicherheitsleistungen von je 1000 Euro hinterlegen. Auf die deutschen Teilnehmer warteten Bußgeldverfahren. Die größte Schmach aber dürfte sein, dass die Rallyefahrer auf schnöde Mietwagen umsteigen mussten, meinte ein Polizeibeamter. Die Teilnehmer müssen rund 4500 englische Pfund (rund 6500 Euro) Startgeld bezahlen.

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