Bahn-Pendler sind gefragt

TRIER/LUXEMBURG. Die Bahnverbindung von Trier nach Luxemburg soll für Pendler attraktiver werden. Um zu erfahren, was sich verbessern muss, haben die luxemburgische Bahn, der Zweckverband für den Schienenverkehr und die Bahn eine Umfrage gestartet.

Knapp 16 000 Menschen aus der Region fahren täglich nach Luxemburg zum Arbeiten. Die meisten mit dem Auto, einige mit dem Zug, die wenigsten mit einem der Pendler-Busse. Um die Bahnverbindungen ins Ländchen attraktiver zu machen haben die luxemburgische Bahn (CFL), die DB Regio und der für den Regionalverkehr zuständige Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV) eine Internet-Umfrage unter den Bahnpendlern gestartet. „Wir wissen zwar, dass viele Pendler jeden Tag mit dem Zug nach Luxemburg fahren, wissen aber nicht genau, ob die Verbindungen auch ihren Arbeitszeiten entsprechen“, sagt SPNV-Geschäftsführer Thomas Geyer. Sobald erste Ergebnisse auf dem Tisch lägen, wolle man sich mit den Luxemburger Kollegen zusammen setzen und über konkrete Verbesserungen diskutieren.

„Wir machen die Umfrage nicht nur einfach so, da soll sich auch wirklich was ändern“, verspricht der Verkehrsexperte. Bereits im Laufe des Jahres soll es laut Geyer erste Verbesserungen im grenzüberschreitenden Zugverkehr geben. Gefragt wird in der Internet-Umfrage (www.trierlux.de) unter anderem, ob die Pendler bereit wären, vom Bahnhof Munsbach in der Nähe der Autobahn mit einem Shuttle bis zum Banken- und Europaviertel auf dem Kirchberg zu fahren oder wann sie auf der Arbeit sein müssen und wann sie nach Hause fahren möchten. „Wir wollen den tatsächlichen Bedürfnissen so weit wie möglich gerecht zu werden“, verspricht Geyer. Die Verbesserung der Bahnverbindung nach Luxemburg ist ein immer wiederkehrendes Thema. Bereits mehrfach wurde über attraktive Preise für Pendler diskutiert, genauso wie über neue Haltepunkte mit Park & Ride-Plätzen, eine direkte Städteverbindung von Saarbrücken über Konz nach Luxemburg sowie eine bessere Anbindung nach Bitburg und Wittlich.

Ende vergangenen Jahres preschte die Bahn mit einem Vorschlag vor, auf der Strecke Neigetechnik-Züge einzusetzen, die – statt über den Trierer Hauptbahnhof über Trier-West nach Wasserbillig – fahren. Doch auch diese Pläne ruhen in der Schublade. Auch die bessere Anbindung an das Fernverkehrsnetz nach Frankreich und Belgien sollte längst realisiert sein. In Luxemburg drängt man seit Jahren auf eine bessere grenzüberschreitende Verbindung, zumal ab 2007 das Großherzogtum Anschluss an den französischen Schnellzug TGV bekommt. Unlängst erst klopfte der Luxemburger Verkehrsminister Lucien Lux auf den Putz und beschwerte sich über die deutsche Bummel-Bahn, die es trotz aller Versprechungen noch immer nicht geschafft habe, die Strecke auszubauen. Kürzlich teilte der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster mit, Bahnchef Mehdorn habe ihm zugesagt, dass er für die Aufnahme des Streckenausbaus in die Prioritätenliste des Bundesverkehrsplans sei. Die Bahn will angeblich die Kosten für den Ausbau neu berechnen lassen. Nun hofft man beim SPNV und der CFL, dass sich durch die Kundenbefragungen wenigstens etwas bewegen lässt. Die Umfrage soll mehrere Wochen laufen. Unter allen, die sich daran beteiligen, verlosen die CFL, die Bahn und der SPNV Bahntickets, unter anderem 20 Tagesrückfahrkarten Trier-Luxemburg und 20 Rheinland-Pfalz-Tickets.

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