Bauern in Not: Landwirtschaftskammer fordert Hilfe

Viele Bauern im Land müssen eine existenzielle Krise meistern. Drastisch gesunkene Preise für Milch, Fleisch, Gemüse und Obst bei gleichzeitig gestiegenen Betriebskosten bringen sie in große Not. Die Landwirtschaftskammer fordert weitere finanzielle Hilfe von der Landesregierung.

Mainz. (fcg) Es gab Zeiten, da hat ein "Poltergeist" namens Günther Schartz mit urwüchsiger Kraft die Politiker landauf, landab das Fürchten gelehrt. Wenn er sich für "seine" Bauern einsetzte, ging es auch schon mal lauter zu. Sein Nachfolger im Amt des Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Norbert Schindler, drückt sich moderater aus. Der CDU-Bundestagsabgeordnete findet sogar lobende Worte für SPD-Landwirtschaftsminister Hendrik Hering oder den neuen Staatssekretär Alexander Schweitzer ("Mit dem kann man arbeiten"). Allerdings lässt auch Schindler keinen Zweifel daran, dass den Bauern in ihrer bedrohlichen Lage geholfen werden müsse. Beim Parlamentarischen Abend der Landwirtschaft forderte er am Mittwochabend im Landtag, die zweiprozentige Zinsverbilligung der Landesregierung im Rahmen des Liquiditätsprogramms auf alle Betriebszweige auszudehnen, da nicht nur Tierhalter unter der ruinösen Preissituation leiden würden.

Minister Hering versprach wohlweislich nichts, verwies aber auf die "verlässlichen Rahmenbedingungen", die vom Land geschaffen worden seien. Dazu zählten Ausgleichszahlungen für Natur- und Tierschutz sowie für benachteiligte Gebiete ebenso wie kurzfristige finanzielle Hilfen. Mit der Landesverordnung zum Weinrecht sei zudem die Grundlage zur Umsetzung der EU-Weinmarktordnung geschaffen worden. Die Winzer hätten damit Rechtssicherheit, betonte Hering.

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