Beck am Boden

Überraschende Niederschläge kommen bei Boxern wie Politikern oft aus einer unerwarteten Ecke. So wird Regierungschef Kurt Beck zurzeit in den eigenen vier Wänden auf den Boden gezwungen. Um Schultern und Kreuz zu schonen und dennoch besten Schlafkomfort zu genießen, hatte der Ministerpräsident, der nicht nur politisch als Schwergewicht gilt, vor gut einem Jahr ein Wasserbett geordert.

Heiliges Versprechen der Lieferanten gegenüber leichten Zweifeln ob der Sicherheit für das benötigte stattliche Flüssigkeitsvolumen: Kein Problem, dazu sieben Jahre Garantie. d Doch vor Tagen wachte Beck mitten in der Nacht auf und glaubte, einen tropfenden Wasserhahn zu hören. Was heftig tropfte, war allerdings das Wasserbett. Seitdem sind harte Zeiten für den SPD-Chef angebrochen. Nächtens ist Beck am Boden - und liegt auf einer Notmatratze. Sehnsüchtig wartet er nun auf die Reparatur seines Komfort-Bettes, das der Lieferant inzwischen abgeholt hat. Obwohl das mit dem Defekt natürlich alles gar nicht sein dürfte, wie er entschuldigend erklärte. Ist aber trotzdem so, wie Beck derzeit zerknirscht feststellen muss. d Zur Selbsthilfe griffen dagegen die CDU-Abgeordneten Adolf Weiland und Dieter Schmitt im Plenarsaal. Durch gewisse Abnutzungserscheinungen an ihren Pulten im Plenarsaal waren bereits mehrfach Schlips oder Jacket in Mitleidenschaft gezogen worden, weil sie am Holz hängen blieben. Jetzt haben beide eigenhändig eine Abklebe-Aktion an den rauen Stellen gestartet, um unbeschadet aus den Debatten im hohen Hause heraus zu kommen. d Dass Fußballer oft am Boden sind und keineswegs immer unbeschadet aus dem sportlichen Wettstreit heraus kommen, zeigt dagegen die Ausstellung "soccerart - fussballkunst" der pfälzischen Künstlerin Bettina Kresslein in der Staatskanzlei. Die Bilder in äußerst kraftvollen Rot-Tönen zeigen Fußballerbeine in voller Aktion und sollen einen Vorgeschmack auf die WM 2006 geben. Nicht wenige der Bilder erinnern an eine Blutgrätsche beinharter Verteidiger. "Nie war so viel Rot in der Staatskanzlei", witzelte Regierungssprecher Walter Schumacher bei der Ausstellungseröffnung - dabei regieren dort die Genossen schon seit 15 Jahren.

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