Brauchen wir mehr offene Sonntage? - Große Beteiligung bei Volksfreund-Umfrage unter Internetnutzern und Passanten

Trier · Bis zu vier verkaufsoffene Sonntage jährlich dürfen rheinland-pfälzische Kommunen ansetzen. Reicht das den Kunden? Oder hätten die Verbraucher gerne mehr Gelegenheiten zum Einkaufen an Sonn- und Feiertagen?, hat der TV im Internet und auf dem Trierer Weihnachtsmarkt gefragt.

Der Präsident des deutschen Handelsverbands hätte gerne mehr verkaufsoffene Sonntage, der rheinland-pfälzische Einzelhandelspräsident ist dagegen, und auch viele Gewerbevereinsvorsitzende sind unterm Strich mit der jetzigen Regelung zufrieden. Einschränkung: Am ersten Adventssonntag die Geschäfte öffnen dürfen, auch wenn der Tag im Dezember liegt. Und: Ausnahmeregelungen mit zehn oder mehr verkaufsoffenen Sonntagen, wie sie etwa für das Zweibrücker Outlet-Center gelten, sollten abgeschafft werden, fordert Einzelhandelspräsident Georg Kern .

Und was sagen die Kunden? Der TV hat sich auf dem Trierer Weihnachtsmarkt umgehört und auch auf seiner Internetseite um Meinungen und Kommentare gebeten. Die Resonanz war ungewöhnlich groß. Alleine auf den Volksfreud-Facebookseiten gab es bis Freitagnachmittag mehr als 200 Kommentare. Auffallend: Ein Großteil der Teilnehmer spricht sich gegen mehr Sonntagsöffnungen aus. Die am häufigsten genannten Kritikpunkte: Sonntag sollte ein Tag für die Familie sein und der Konsum einmal nicht im Mittelpunkt stehen, schreibt etwa Johannes Wiegel.

Andere würden sich über eine spezielle Ausweitung der Öffnungszeiten freuen. So plädiert etwa Michael Krämer dafür, dass Ämter und Behörden auch mal sonntags öffnen sollten. Jutta Braun merkt an, wer sonntags sein Geld ausgebe, könne dies unter der Woche nicht mehr tun. Einige Leser machen Kompromissvorschläge. Man könne Öffnungszeiten auch branchenabhängig gestalten, meint Michael Konrad. Während sich viele Menschen über geöffnete Lebensmittelmärkte an Sonntagen freuen würden, sei die Nachfrage nach Fachgeschäften für Bekleidung oder Elektronik an diesem Tag eher gering.

Während sich die meisten Teilnehmer der Online-Umfrage gegen eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage aussprachen, war die Stimmung bei der Befragung auf der Straße eher entgegengesetzt.

Julia Kaliga (31) aus Wesel: Es gibt sechs Tage die Woche die Möglichkeit, einkaufen zu gehen. Hinzu kommt, dass die meisten Leute am verkaufsoffenen Sonntag auch nicht einkaufen, sondern einfach nur bummeln.
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Kathi Rosner (29) aus Waldrach: Mehr verkaufsoffene Sonntage wären von Vorteil für Menschen, die weit außerhalb der Stadt wohnen und so unter der Woche wenig Zeit für lange Wege in die Stadt haben.
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Rosemarie Konz (53) aus Trier: Mehr offene Sonntage sind gut für Menschen mit Kindern, die die ganze Woche zum Sport, in die Schule oder in Vereine gefahren werden müssen. So hat man als Eltern wenigstens am Sonntag einmal Zeit, ein wenig durch die Stadt zu bummeln.
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Kai Koch (22) aus Trier: Ich fände es toll. So hätte man auch am Wochenende einen Grund, in die Stadt zu fahren. Und die Geschäfte im Einzelhandel würden sich sicher über mehr Einnahmen freuen.
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Romina Zoncker (76) aus Trier: Mir ist es an Samstagen oft viel zu voll und zu eng in der Stadt. Wenn die Geschäfte auch an Sonntagen geöffnet hätten, würde sich das viel besser verteilen, und mehr Menschen würden auch wieder gern in die Stadt fahren.
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Diana A. (32) aus Trier: Sonntag ist oft der einzige Tag in der Woche, an dem alle Familienmitglieder frei haben und an dem niemand irgendwo hin muss. Man sollte Familien diesen Tag gönnen.

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