Brummi-Blockade auf der Bitburger

TRIER. Schlechte Nachrichten für viele Pendler: Der LKW-Verkehr auf der Bundesstraße 51 zwischen Trier und Bitburg nimmt weiter zu. Und das, obwohl mittlerweile auch immer mehr Brummis die Autobahn A 60 nutzen.

Es ist wie verhext: Eigentlich sollte das Ende 2002 für den Verkehr frei gegebene Autobahn-Teilstück zwischen Bitburg und Wittlich für eine deutliche Entlastung der Bundesstraße 51 sorgen. Doch zunächst blieb alles beim Alten. Die neue A 60-Trasse glich in den ersten Monaten einer Geister-Autobahn, der Brummi-Verkehr quälte sich nach wie vor - Stoßstange an Stoßstange - über die Bundesstraße B 51. Mittlerweile haben viele Trucker ihre Anti-A 60-Haltung offenbar abgelegt. Durchschnittlich 2460 Lastwagen - satte 20 Prozent mehr als vor einem Jahr - brausen jetzt täglich über die Asphalttrasse zwischen Bitburg und Wittlich. Das ergab eine neue Zählung des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums. "Die Autobahn A 60 hat einen deutlichen Anteil des zunehmenden LKW-Verkehrs übernommen", freuen sich die Mainzer Bürokraten. Die Freude der B 51-Anwohner dürfte sich dagegen in Grenzen halten. Zwar bleiben ihnen mittlerweile knapp 2500 Lastwagen täglich erspart. Doch die Anzahl der zwischen Bitburg und Trier kreuzenden Brummis wächst trotzdem kontinuierlich. Exakt 4040 LKW brausen täglich über das fest installierte Langzeit-Zählgerät an der Raststätte Meilbrück (Kreis Bitburg-Prüm) - 160 Fahrzeuge mehr (plus vier Prozent) als noch vor einem Jahr. "Katastrophale Zustände", klagen die Anwohner. Die Aussichten, dass sich am Brummi-Infarkt auf der B 51 etwas ändern wird in den nächsten Jahren, sind denkbar schlecht. Nach Prognosen des Ifo-Instituts soll das Güterverkehrsaufkommen auf deutschen Straßen in den nächsten zehn Jahren kontinuierlich steigen - die Rede ist von bis zu 50 Prozent. Für eine zunehmende Verlagerung des Brummi-Verkehrs auf Bundes- und Landstraßen könnte nach Meinung von Experten zudem die zum 1. Januar startende LKW-Autobahn-Maut führen. Gänzlich in den Schubladen verschwunden zu sein scheint indes das Thema Sperrung der Bitburger für den Transit-Schwerlastverkehr. Ein Hindernis: die Uneinigkeit in der Region. Während die Forderung in Bitburg-Prüm auf fruchtbaren Boden fällt, sind die Trier-Saarburger mehrheitlich dagegen. Hauptgrund: die bei einer Sperrung drohende Mehrbelastung der Ehranger Brücke, die die A 64 aus Richtung Luxemburg mit der A 602 in Richtung Dreieck-Moseltal verbindet. Für den besonders in Verkehrsfragen eifrigen CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster steht ohnehin fest, dass an der Nordumfahrung Trier kein Weg vorbei führt. Doch die so genannte Meulenwald-Autobahn zwischen der A 1 bei Schweich und der A 64 steht im neuen Bundesverkehrswegeplan nur in der Rubrik "Weiterer Bedarf", versehen mit dem Zusatz "neue Vorhaben mit hohem ökologischen Risiko". Heißt im Klartext: bis auf den Sankt Nimmerleinstag vertagt.

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