"Da ist richtig Schwung drin"

TRIER. Die Realisierung eines Hospizhauses für die Region Trier rückt Stück für Stück näher. Mit der Gründung einer Stiftung und einer gemeinnützigen GmbH werden in den nächsten Wochen die entscheidenden Weichen gestellt.

Die Konstruktion für die Trägerschaft des Hospizzentrums ist gar nicht so einfach, soll sie doch dauerhaft stabile Verhältnisse garantieren, möglichst viele Institutionen einbinden und dabei finanztechnisch und steuerlich optimal funktionieren. Nicht zu vergessen: Der Hospizgedanke und das ehrenamtliche Engagement müssen einen festen Platz finden. In einer Mitgliederversammlung hat der Hospizverein Trier nun einstimmig beschlossen, eine Hospiz-Stiftung ins Leben zu rufen. Diese Stiftung, die unter der Aufsicht der ADD steht, soll das Geld, das die Aktion "Da-Sein" erbracht hat (inzwischen fast eine halbe Million Euro), übernehmen und für die Einrichtung des künftigen Hospizzentrums in der Ostallee verwenden.Viele Krankenhäuser an Trägergesellschaft beteiligt

Diese Arbeitsteilung ermöglicht, dass sich der Hospiz-Verein weiter auf seine Arbeit in der Begleitung sterbender Menschen konzentriert. Die Hospiz-Stiftung, die der Verein zurzeit gründet, erhält für den symbolischen Mietpreis von einem Euro das Gebäude, das die Herbert-und-Veronika-Reh-Stiftung zur Verfügung stellt. Ein Vorstand und ein Beirat stellen sicher, dass die Hospiz-Stiftung im Sinne des Vereins arbeitet und darüber hinaus weitere Spendenmittel einwirbt. Den praktischen Betrieb des Hauses wird eine gemeinnützige GmbH übernehmen. Hier zeichnet sich ab, dass sich fast alle Krankenhäuser aus Trier und der näheren Umgebung an dieser Gesellschaft beteiligen werden. "Das ist der entscheidende Durchbruch", sagt Carl-Heinz Müller, der Vorsitzende des Hospizvereins, "diese breite Basis ist wichtig für uns". Auch der Club Aktiv wird als Gesellschafter gehandelt, und natürlich soll auch der Hospizverein selbst eine gewichtige Rolle in der GmbH spielen"Wir bleiben offen für Beteiligungen", betont Müller. Außerdem haben Organisationen wie die Caritas Interesse an einer Kooperation bekundet. Die endgültige Zusammensetzung der GmbH soll "noch vor dem Sommer" unter Dach und Fach gebracht werden, versichert Müller. Auch die Errichtung der Stiftung werde mit ehrenamtlicher professioneller Hilfe zügig angegangen. Sobald beide Institutionen gegründet sind, kann die Umbauphase beginnen. Müller rechnet für den Herbst mit den ersten Ausschreibungen. Ein dicker Brocken ist dabei der behindertengerechte Fahrstuhl für die Schwerstkranken sowie für die Schulungs- und Weiterbildungsräume. Allein aus dem Spendenaufkommen lässt sich der aufwändige Umbau kaum finanzieren, beim Hospizverein hofft man auf kraftvolle Unterstützung. Was Müller und seine Stellvertreterin Monika Lutz optimistisch stimmt, ist der ungebrochene Zuspruch aus der Aktion "Da-Sein". Erst gestern habe ein Tiefbauunternehmen seine tatkräftige Hilfe angeboten, zum Beispiel bei der Errichtung von Zufahrtswegen. Monika Lutz berichtet über zwei Handwerker im Ruhestand, die sich ehrenamtlich um die Pflege von Wiese und Garten kümmern. Der Hospizverein plant, bis zur "heißen Umbauphase" einen Kunst-Flohmarkt zu organisieren, Anfang August spielt die "Leiendecker Bloas" im Hospizhaus. "Wir wollen zeigen, dass die Sache ständig weiter läuft", sagt Lutz. Das gilt auch für die "eigentliche" Hospizarbeit. Im Juli trifft sich die erste Gruppe der neuen, durch "Da-Sein" gewonnenen Hospizhelfer zu einem Selbsterfahrungswochenende. Auch im Trierer Hospizbüro "ist so richtig Schwung drin", hat Carl-Heinz Müller festgestellt.

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