"Das Ganze war eine innerparteiliche Revolte"

20 Jahre nach dem denkwürdigen Parteitag von Koblenz äußert sich Bernhard Vogel zu den Vorgängen von damals.

Mehr als ein Jahrzehnt wurden Sie bei CDU-Veranstaltungen im Land nicht gesehen. Haben Sie sich nach 1988 eine lange Pause verordnet?

Vogel: Mein Lebenslauf hat eine von niemandem voraussehbare Entwicklung genommen. Ich wurde mehr als elf Jahre so mit Haut und Haar, Tag und Nacht in Thüringen in die Pflicht genommen, dass Rheinland-Pfalz rein zeitlich zurückstand. Nun wende ich mich wieder aufmerksamer den Details in Rheinland-Pfalz zu.

Sie haben also mit der Landes-CDU auch in den vergangenen Jahren gelitten?

Vogel: Selbstverständlich. Ich wusste in Koblenz, dass sich die Partei für lange Zeit um die Regierungsverantwortung bringen würde. Dass es aber 20 Jahre werden würden, hatte ich nicht vorhergesehen…

Hatte die CDU in Rheinland-Pfalz 1988 wirkliche innere Probleme oder ging es ihr im Wohlstand zu gut?

Vogel: Die ganze Geschichte war eine innerparteiliche Revolte. Es gibt ein wunderschönes lateinisches Motto: "Was du tust, tue es klug und bedenke das Ende." Das ist versäumt worden.

Das Gespräch mit Bernhard Vogel führten Christian Lindner und Ursula Samary.

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