Dicke Brocken, aber nichts neues

TRIER/BERLIN. Millionen fließen in diesem Jahr von Berlin in Verkehrsprojekte der Region. Doch der Ausbau der Bahnstrecke Trier-Luxemburg bleibt weiter eine Vision.

"Bund investiert in 2006 über 82 Millionen in die Verkehrswege in der Region Trier" kündigte der Hermeskeiler SPD-Bundestagsabgeordnete und Finanzstaatssekretär Karl Diller (SPD) gestern vollmundig an und freute sich, mit den Investitionen, über die heute der Haushaltsauschuss in Berlin beraten wird, fließe "so viel Geld wie noch nie zuvor für die Verkehrsinfrastruktur" in die Region. Bei näherem Betrachten stellen sich die Investitionen jedoch nicht als zusätzliche Mittel oder Finanzierung neuer Projekte heraus. Vielmehr beinhalten die 82 Millionen Gelder für fertiggestellte oder bereits geplante Maßnahmen wie etwa die Rückzahlung der vorfinanzierten A 60 zwischen Bitburg und Wittlich. 225 Millionen Euro muss der Bund insgesamt dafür aufbringen. In diesem Jahr sollen 31,7 Millionen Euro als erste Rate dafür bezahlt werden. Der zweite dicke Brocken fließt an die Mosel. 21,5 Millionen Euro stehen für den Ausbau der Schleusen in Zeltingen und Fankel bereit, zwei Millionen Euro kostet die Vertiefung der Fahrrinnen und die Instandsetzung von Wehren. Die restlichen knapp 30 Millionen Euro fließen in bereits begonnene Projekte wie den Ausbau der A 1 zwischen Daun und Gerolstein (10,6 Millionen Euro), den Bau der B 50 neu zwischen Autobahndreieck Wittlich bis Platten (4,5 Millionen Euro), die Ortsumgehung des Trierer Stadtteils Biewer (3,5 Millionen Euro), die Ortsumgehung Wolsfeld (Kreis Bitburg-Prüm, 2,7 Millionen Euro) und Ausbesserung der A 1 zwischen Wittlich und Dreieck Vulkaneifel (6,3 Millionen Euro). Kein Geld fließt vorerst in den Ausbau der Bahnstrecke Trier-Luxemburg. Der Ausbau sei betriebswirtschaftlich unrentabel, die Bahn werde dafür keine eigenen Mittel bereitstellen, sagte Diller. Mittelfristig sieht er daher auch keine Realisierungschance. Anders lautende Äußerungen seines Kontrahenten Bernhard Kaster (CDU) nannte Diller "Schaumschlägerei". Das wiederum brachte den derart Gescholtenen auf die Palme. Solche Äußerungen eines Mitglieds der Bundesregierung seien fatal und schädlich, sagte Kaster. Er hält weiter einen raschen Ausbau der Strecke für machbar. Bahnchef Mehdorn habe ihm signalisiert, dass es notwendig sei in die Strecke zu investieren.

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