Die Basis nickt

TRIER. (BP) Der Präsident des Sportbundes Rheinland (SBR), Hermann Höfer, hat vor Vereinsvertretern in Trier Stellung zu den Anschuldigungen gegen seine Person bezogen. Gleichzeitig forderte er den Rücktritt von Rüdiger Sterzenbach, dem Vorsitzenden des Landessportbunds Rheinland-Pfalz (LSB).

Rückendeckung von der Basis: Weniger die Anschuldigungen gegen Hermann Höfer, er habe sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender Lotto-Gesellschafterversammlung übermäßig viele Veranstaltungen von Lotto bezahlen lassen, sondern vielmehr Fragen nach der zukünftigen Struktur des Sports waren Thema bei den Vereinsvertretern, die am Samstag in Trier auf Einladung Höfers zusammenkamen. Gleichzeitig kritisierte die Basis die Rolle von LSB-Chef Rüdiger Sterzenbach in der Affäre um Höfer, Lotto und Sportpolitik. Für Höfer ein erfolgreicher Abend: Alle lagen auf seiner Linie. Zustimmendes Nicken, als der SBR-Boss sagte, dass "Sterzenbach sofort zurücktreten soll". Noch in der Vorwoche hatte sich Höfer von Rücktrittswünschen der drei Sportbünde distanziert, nun legte er nach: "Sterzenbach soll sagen, wo ich mich bereichert habe" oder "Sterzenbach stellt sich nun als Saubermann mit Anstand und Moral hin" oder "Sterzenbach sagt, die gewählten Mitglieder des LSB-Vorstands stehen hinter ihm. Das sind nur noch vier Leute, die hinter ihm stehen." Entschieden sprach sich Höfer dagegen aus, mehr gesellschaftliche Gruppierungen in die Lotto-Gesellschaft einzubeziehen: "Lotto ist das Unternehmen der drei Sportbünde. Wir bieten dem LSB an, mit ins Boot zu kommen, aber sonst keinem." Rückendeckung erhielt er von SBR-Schatzmeister Hajo Laas aus Trier: "Wir wären doch doof, wenn wir andere aufnehmen würden. Das uns zustehende Geld würde dann nicht mehr in den Sport fließen." Bernhard Marx, Vorsitzender des Fußballkreises Trier-Saarburg, richtete generelle Kritik an die Sport-Funktionäre: "Alle plädieren für Fairplay im Sport und die oberste Mannschaft kommt nicht miteinander klar. Die Funktionäre treten nicht als Team auf."Was die Strukturdiskussion betrifft, werden die drei Sportbünde in der kommenden Woche alle Mainzer Abgeordneten einladen und ihnen die Vorteile des bestehenden Modells erläutern. "Wenn wir die Sportbünde abschaffen, sparen wir nichts, denn dann müssten hauptamtliche Stellen in den Sportkreisen geschaffen werden - und das würde viel teurer", meinte Höfer. Dies sahen die Vereinsvertreter ähnlich. Ein erfolgreicher Abend also für Höfer - bis er zum Handball-Spiel der "Miezen" kam und dort als "Präsident des Landessportbundes" begrüßt wurde.

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