"Die Kleinen verlieren"

Immer mehr Missstände tauchen im "System Schülerbeförderung" auf. Auch für den Busunternehmer Bertram Thommes aus Daleiden ist die Schmerzgrenze längst erreicht.

Trier/Daleiden. (kat) Es scheint ein Fass ohne Boden zu sein: Das ganze System ÖPNV in der Region Trier stimme nicht, behauptet Busunternehmer Bertram Thommes. "Die großen Unternehmen machen die Kohle, die kleinen sind unterbezahlt, und ein gewisser Sicherheitsfaktor ist oft nicht gegeben", lauten seine Vorwürfe. Einen Grund, weshalb "die kleinen Unternehmer so schlecht dastehen", sieht er im so genannten Einnahmenaufteilungsvertrag. Der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) poolt die Einnahmen der Unternehmen. Diese würden dann nach einem Schlüssel, der seit 2001 besteht, verteilt. Im "Fall Thommes" bedeutet das: 2001 hat der Konzessionsinhaber der Linie "Daleiden-Neuerburg" 35 Schüler befördert, 2007 sind es fast doppelt so viele. "Aber ich werde bezahlt wie vor sechs Jahren", meckert Thommes. Die Crux: "Nach diesem Schlüssel werden sogar Linien bezahlt, wo keine Schüler mehr mitfahren." "Dieses starre System" verhindere, dass Unternehmer zusätzliche Angebote machen würden, kritisiert auch Helmut Eberhard vom Landesbetrieb Mobilität. Die Folge: Unternehmen könnten Gewinne nur durch Kostenersparnis erzielen. Die VRT schweigt zu dem Thema "Einnahmenaufteilungsverträge". "Wir arbeiten zunächst intern an den Punkten, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen", erklärte VRT-Geschäftsführerin Veronika Zänglein auf TV-Anfrage. Subunternehmer sind laut Thommes auf der Verliererseite des Systems: "Sie sind abhängig von den großen Unternehmen, dass sie überhaupt eine Linie bekommen." "Klasse"-Seite 29

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