"Die Sache ist eingetütet"

TRIER. Das Schicksal der finanziell angeschlagenen Caritas Trägergesellschaft Trier (ctt) ist offenbar besiegelt. Nach Informationen aus Mitarbeiterkreisen steht der Einstieg der Marienhaus GmbH Waldbreitbach unmittelbar bevor.

"Eine hammerharte Sitzung", "die Sache ist eingetütet" und "die beiden ctt-Chefs Schuh und Wummel haben sich den Rest gegeben", lauteten am Donnerstagabend die Kommentare von Mitarbeiter-Vertretern der 38 ctt-Einrichtungen nach einer Sitzung in der Katholischen Akademie Trier. Dort hatte ihnen der Verhandlungsführer der Waldbreitbacher Marienhaus GmbH, der Bad Honnefer Wirtschaftsprüfer Dr. Rüdiger Fuchs, zuvor knapp vier Stunden lang den Stand der Dinge erklärt. Wie der Trierische Volksfreund bereits vergangene Woche berichete, plant der schon heute bundesweit größte katholische Träger sozialer Einrichtungen, die ctt zu übernehmen. Offiziell wurde bislang lediglich bestätigt, dass die beiden rheinland-pfälzischen Gesundheitskonzerne miteinander verhandeln. Diese Woche sickerte zudem durch, dass auch die Barmherzigen Brüder von Maria Hilf, die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz in Hausen/Wied und die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) an dem Deal beteiligt sind. Federführend sind allerdings die Franziskanerinnen aus dem Westerwald, die in der Region Trier unter anderem das Bitburger Clemens-August-Krankenhaus und das Marien-Krankenhaus in Trier-Ehrang betreiben.Teilnehmer des ctt-Treffens auf der Katholischen Akademie sprachen am Freitag gegenüber dem TV von einer "denkwürdigen Sitzung". Marienhaus-Verhandlungsführer Fuchs habe dabei keine Zweifel aufkommen lassen, "wer der neue Herr im Haus ist". Die amtierenden ctt-Chefs Peter Schuh und Dirk Wummel, die beide noch an einem Konzept arbeiten, das die Eigenständigkeit der ctt gewährleisten soll ("Stand-alone-Lösung"), seien mit den Worten abgekanzelt worden: "Wenn Sie uns nicht haben wollen, hätten Sie in der Vergangenheit anders arbeiten müssen."Nach Meinung von Insidern ist es "nur noch eine Frage der Zeit, bis Schuh und Wummel in die Wüste geschickt werden". Die Marienhaus GmbH werde zunächst die Mehrheit in der ctt-Mitgliederversammlung übernehmen, anschließend den Aufsichtsrat austauschen und dann den zweiköpfigen Vorstand, heißt es.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort