Das Thema "Herhof" - also die finanzielle Lage des hessischen Investors bei der 35-Millionen- Euro-Trockenstabilat-Anlage in Mertesdorf - sei bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbands am Mittwoch sehr wohl ein Thema gewesen, sagte Zweckverbandsmitglied Clemens Atzberger als Reaktion auf die TV -Berichterstattung. Im Gegenteil, Herhof sei "das alles bestimmende Thema" gewesen, so Atzberger, der für Bündnis90/Die Grünen im Trierer Stadtrat sitzt. Die Grünen hätten schon von Anfang an vor dem Trockenstabilat-Verfahren gewarnt, so Atzberger. Mit ART-Geldern bei der Projektgesellschaft für die Mertesdorfer Trockenstabilat-Anlage einzusteigen, sei ein "nicht absehbares, finanzielles Risiko". Der ART erwägt einen Einstieg in die Projektgesellschaft, die die Entsorgungs-Anlage bauen und betreiben soll. In der Anlage soll ab Mitte 2005 Rest- und Gewerbemüll zum so genannten Trockenstabilat - einer Herhof-Erfindung - verarbeitet werden. Das ist als Brennmaterial vorgesehen. Unklar ist allerdings, ob die Abnahme gesichert ist. "Uns wurde schon zu oft hoch und heilig versprochen, dass der Absatz des anfallenden Trockenstabilats geregelt sei", kritisiert auch Atzberger. Das Gegenteil aber sei der Fall. "Saftige Zuzahlungen sind nötig, um das Zeug loszuwerden." Völlig ungeklärt sei auch, was im Falle einer Insolvenz der Firma Herhof passiere. "Traut sich der ART wirklich zu, eine solche hochtechnisierte Anlage selbst zu betreiben?" fragt Atzberger. Gebe es dann Probleme, müsse der Müll-Gebühren-Zahler wieder in die Tasche greifen und die Fehler der ART-Spitze ausbügeln, mutmaßt der Grüne Stadtrat. Dass sich seit Monaten keine Banken fänden, die bei Herhof einstiegen, müsse jedenfalls misstrauisch machen, meint Atzberger und folgert, nicht nur bezogen auf den Müll selbst: "Die ganze Sache stinkt."