Die letzte Räumung

HALLSCHLAG. (fpl) 17 Jahre, 51 Millionen Euro, 6000 Granatenfunde: Die Gelände-Sanierung rund um die ehemalige Hallschlager Munitionsfabrik "Espagit" (der TV berichtete) geht allmählich ihrem Ende entgegen.

Granaten, Zünder, Munitionsreste: Die letzte große Räumung auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsfabrik "Espagit" in Hallschlag (Kreis Daun) geht zügig voran. "Ein Ende der Arbeiten ist in Sicht", sagte der Mainzer Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz vor Ort. Nachdem bis August 2003 die Entmunitionierung der schwer belasteten Zone am so genannten Exotentrichter mit tausenden von Weltkriegsgranaten abgeschlossen worden sei, werde derzeit die äußere "B-Zone" abgesucht. Bisher hat der Kampfmittelräumdienst des Landes dort knapp 200 Granaten geborgen. Noch nicht erledigt sind unterdessen die näher an der früheren Fabrik gelegenen landwirtschaftlich genutzten Flächen: Dieses etwa 52 Hektar große Gelände sei noch so stark mit Munition belastet, dass die Räumung erneut durch eine Fachfirma erfolgen müsse. Geplanter Zeitraum: drei Jahre. Im Bau befindet sich zudem die Reinigungsanlage, die künftig das vom Gelände abfließende Wasser aufnehmen und gesäubert in die Hallschlager Bäche entlassen soll. Im Frühjahr soll die Anlage ihr derzeitiges, temporäres Vorgängermodell ablösen. Seit 1988 wurden in Hallschlag bereits 51 Millionen Euro ausgegeben: Für die Entmunitionierung von etwa 550 000 Quadratmetern Gelände, für die Flächensanierung, für Infrastruktur und für Entschädigungen an die Anwohner. Von den 6000 gefundenen Granaten erwiesen sich etwa 250 als kampfstoffhaltig. Allein ihre Entsorgung schlägt pro Stück mit 2800 Euro zu Buche. Außerdem entsorgt: tonnenweise Sprengstoff und Munitionsreste.

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