Ein Ort sucht den Unfall-Fahrer

Zwei Tote (ein Ehepaar) und einen schwer Verletzten forderte am frühen Sonntagmorgen ein Verkehrsunfall auf der Kreisstraße zwischen Lambertsberg und Hargarten. Die Unfallopfer waren auf dem Heimweg von einer Feier in Hargarten, als ein Pkw sie erfasste.

 Suchaktion: Die Freiwillige Feuerwehr suchte nach dem Verursacher des Unfalls in Hargarten (Kreis Bitburg-Prüm). TV-Foto: Elmar Kanz/TV-Grafik: Paul Oberhausen.

Suchaktion: Die Freiwillige Feuerwehr suchte nach dem Verursacher des Unfalls in Hargarten (Kreis Bitburg-Prüm). TV-Foto: Elmar Kanz/TV-Grafik: Paul Oberhausen.

Lambertsberg/Hargarten. Die Freiwillige Feuerwehr der VG Arzfeld ist am Sonntag in aller Herrgottsfrühe als Erstes an der Unfallstelle. Die Helfer sind entsetzt über das, was sie vor Ort vorfinden: "Zwei der Verunglückten waren bereits tot. Der dritte schwer verletzt. Vom Unfallverursacher und seinem Fahrzeug keine Spur", berichtet Wehrleiter Herbert Schreiber. Zunächst tappt man bei der Suche nach dem flüchtigen Unfallverursacher im Dunkeln. Als jedoch Jäger am frühen Morgen im Wald im Bereich Weberwald/Staudenhof, ein Auto entdecken, das ihnen merkwürdig vorkommt, alarmieren sie die Polizei. Die Beamten finden schließlich über das Nummernschild den Fahrzeughalter. Sofort, aber zunächst allein, startet die Polizei eine groß angelegte Suchaktion. Dabei wird auch ein Hubschrauber eingesetzt, der jedoch in der waldreichen Gegend mangels ausreichender Sicht aus der Luft nicht viel helfen kann. Wenig später kommen die Freiwilligen Feuerwehren der VG Arzfeld und Bitburg-Land hinzu. Ab 13 Uhr sind mehr als hundert Profi-Sucher im Einsatz. Dazu kommen schweres Feuerwehrgerät und zahlreiche private Helfer aus den benachbarten Gemeinden. Doch die Suche nach dem Unfallverursacher erweist sich als schwieriges Unterfangen. Rund 700 Hektar, vorwiegend dichten Wald, gilt es zu durchkämmen. Von den Suchenden zu Fuß bleiben Erfolgsmeldungen aus. Unterdessen halten Josef Junk, Leiter der Polizeiinspektion Prüm, Hermann Schilz, Wehrleiter VG Bitburg-Land, und sein Kollege Herbert Schneider von der VG Arzfeld ständigen Funkkontakt und beraten sich pausenlos. Die Zeit vergeht, die Akteure schwitzen. Etwa um 14.45 Uhr dann die erlösende Funkmeldung: Suche einstellen. Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung hat die Polizei den Fahrzeughalter in Phillipsweiler in Gewahrsam genommen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Trier berichtet auf TV-Anfrage, es handele sich bei dem mutmaßlichen Fahrzeugführer um einen 31-jährigen Mann. Er sei von einer Streife an einer Straße aufgegriffen und zunächst vorläufig festgenommen worden. Da der Mann jedoch offensichtlich unter Schock stand, sei er in medizinische Behandlung gebracht worden. Polizeichef Josef Junk zeigt sich erleichtert, die Aktion schnell und komplikationslos beendet zu haben. Für vorbildlichen Einsatz dankt er allen Beteiligten, den Polizisten, den Feuerwehrleuten und den anderen Helfern.

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