"Ein geradliniger Mann"

TRIER. (wie) Der Trierer Weihbischof Karl Heinz Jacoby ist am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Anfang Januar hatte er einen Schlaganfall erlitten.

Mit 16 Jahren stand für ihn fest, Priester zu werden. Sein Religionslehrer habe ihm damals den Glaube nahe gebracht, erinnerte sich Karl Heinz Jacoby einmal. Und seitdem war der 1918 im saarländischen Göttelborn geborene Bergmannssohn ein treuer, zuverlässiger Kirchenmann. 1948 zum Priestergeweiht, war er vier Jahre lang Kaplan in der Trierer Pfarrei Herz Jesu bevor er 1952 als bischöflicher Geheimsekretär bereits mit 34 Jahren enger Vertrauter des damaligen Bischofs Matthias Wehr wurde. Sieben Jahre später leitete er das Bischöfliche Konvikt in Trier. Mit 49 Jahren wurde Jacoby zum Weihbischof des Titularbistums Sulci geweiht. In seiner Funktion als Hilfsbischof war er zunächst zuständig für seine Heimat - das Saarland. Dort firmte er 1972 auch den heutigen Weihbischof Jörg Peters. Später war Jacoby dann zuständig für die Bezirke Trier und Koblenz. Als Saarländer lag ihm vor allem die Aussöhnung zum Nachbarland Frankreich am Herzen. Er förderte die Verbindungen zwischen den deutschen und französischen Bischöfen, war ständiger Gast der Bischofskonferenz in Frankreich. Als geistlicher Beirat der Friedensbewegung Pax Christi setzte er sich dafür ein, die durch die Nazis verursachten Gräben zwischen Deutschland und Luxemburg zuzuschütten. 1993 ließ sich Jacoby, den Bischof Reinhard Marx als aufrechten und geradlinigen Mann bezeichnete, auf eigenen Wunsch vom Papst von seinem Amt entbinden. Anfang des Jahres erlitt Jacoby einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Die Trauerfeier ist am Samstag, 10 Uhr, im Trierer Dom.

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