Eine Chance für schnelle Investoren

Für US-Militärs und ihre Angehörigen sollen rund um die Air-Base Spangdahlem bis zum Jahr 2009 insgesamt 271 neue Wohnquartiere gebaut werden. Wo sie entstehen, ist auch nach einer Informationsveranstaltung mit rund 100 Vertretern von Kommunen weiter offen.

 Von dieser Art Housing soll Abschied genommen werden: Die neu zu bauenden Wohnquartiere für amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen werden sich laut den Projektentwicklern in die bestehenden Strukturen einpassen. Foto: TV-Archiv/Christian Brunker

Von dieser Art Housing soll Abschied genommen werden: Die neu zu bauenden Wohnquartiere für amerikanische Soldaten und ihre Angehörigen werden sich laut den Projektentwicklern in die bestehenden Strukturen einpassen. Foto: TV-Archiv/Christian Brunker

Spangdahlem. Klüsserath, Burbach, Zemmer, Schweich und Mauel eint eine Gemeinsamkeit. Nach Ansicht des rheinland-pfälzischen Innenministeriums könnte in all diesen und mehr als 110 weiteren Orten in der Region neuer Wohnraum für US-Militärs und deren Familien entstehen. Sie alle liegen im 20-Minuten-Fahrradius um die Air Base Spangdahlem.Im Rahmen der Housing-Initiative Rheinland-Pfalz (Hirp) sollen nun innerhalb dieser Kommunen Grundstücke für Soldaten-Quartiere gefunden werden. Dabei soll laut Helmut Klein von der dazu gegründeten Projektentwicklungsgesellschaft darauf geachtet werden, dass sich die Gebäude an die bestehenden Strukturen anpassen. 271 Wohneinheiten sollen so in der Region entstehen. "Bis 2009 sollen die Einheiten bezugsfertig sein", sagte Helmut Klein. Wie diese Häuser aussehen sollen, können Militärs, interessierte Kommunalpolitiker und potenzielle Investoren in absehbarer Zeit in der Eifel sehen. In Wolsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm) soll ein Musterhaus entstehen. "Es kann nicht sein, dass wir den Lärm haben und keine regionale Wertschöpfung", sagte Bitburg-Prüms Landrat Roger Graef als Reaktion auf die mögliche Vergabe der Aufträge an nicht aus der Region stammende Firmen und Investoren. Er wolle keine Fertighaussiedlungen am Rand der Gemeinden. Graef forderte zudem dazu auf, die geforderten Standards schnellstmöglich zu veröffentlichen. Eine integrierte Entwicklung wünscht sich auch die Bitburg-Prümer Landtagsabgeordnete Monika Fink (SPD): "Wir wollen keine riesengroßen Einheiten, die an die bestehenden Ortschaften angeklatscht werden.""Ich wünsche dem Kümmerer, dass er nicht zuviel Kummer hat angesichts der kurzen Zeit", sagte Beate Läsch-Weber, Landrätin des Kreises Bernkastel-Wittlich, an die Adresse von Walter Densborn, ehemaliger Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, der als Ansprechpartner vor Ort fungieren soll. Seine Aufgabe wird es sein, den Kontakt zwischen Kommunen, potenziellen Investoren und der Hirp herzustellen.Ortsbürgermeister Wolfgang Faber (Herforst) bezweifelte unterdessen, dass angesichts der Anforderungen private Investoren zum Zuge kommen würden. Dem widersprach Klein. Er sagte, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit sei da. Wie das Verhältnis zwischen den Privaten und dem Engagement der Projektentwicklungsgesellschaft letztendlich aussehen soll, konnte er noch nicht sagen. Mit einem konkreten Angebot war derweil Ralf Bußmer, Bürgermeister der Stadt Wittlich nach Spangdahlem gekommen. Er sagte, in seiner Stadt gebe es als Standorte für die neuen Wohnquartiere rund 150 Bauplätze in einem Konversionsgebiet. Das brachte unter anderem Spangdahlems Ortsbürgermeister Klaus Rodens auf den Plan. Er fragte, wer denn letztendlich entscheide, wer was bauen dürfe. "Es richtet sich danach, wann gebaut werden kann", sagte Innenminister Bruch. "Wenn Sie das können, sind sie drin im Topf", sagte Minister Bruch auf eine entsprechende Frage von Bruchs Ortsbürgermeister Fritz Kohl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort