Eine eigene Stadt hinter dem Flugplatz-Zaun

SPANGDAHLEM. Erweiterung nach Norden: Die US-Air-Force plant, das bestehende Gelände des Stützpunkts um Infrastruktur-Einrichtungen und Unterkünfte zu erweitern. Die vom Ausbau betroffene Ortsgemeinde Spangdahlem steht dem Vorhaben positiv gegenüber.

Die Spangdahlemer Air-Force soll um rund 200 Hektar vergrößert werden. Dies geht aus Plänen hervor, die die Verantwortlichen des Stützpunktes vorgestellt haben. Im Süden des bestehenden Areals sollen Häuser und Infrakstruktur-Einrichtungen entstehen. Die geplante Erweiterung umfasst das komplette Areal von der Landesstraße 46 bis hin zur A 60. Geplant sind in diesem Bereich Einrichtungen wie Fitness-Center, Hospital, Schulkomplex, Sportanlagen, Einkaufsmöglichkeiten sowie eine Autowerkstatt. Bisher halten die Streitkräfte einen großen Teil der Infrastruktur in Bitburg vor. Dort gab es bis Mitte der 90er Jahre ebenfalls einen US-Stützpunkt, der aber aufgegeben wurde. Die Housing nebst Schulen und Kaufhaus wurde aber vom Nachbarstandort Spangdahlem weiter genutzt. Damit wird in einigen Jahren Schluss sein. Bis 2010 soll die Räumung der Bitburger Liegenschaften abgeschlossen sein (derTV berichtete). Dann soll es hinter dem Spangdahlemer Flugplatz-Zaun alles geben, was die US-Soldaten brauchen. Dazu gehören auch Wohnungen. Bis zu 322 neue Wohneinheiten sollen in das vorhandene Waldgelände eingebunden werden. Der Rat der betroffenen Ortsgemeinde Spangdahlem hat inzwischen einstimmig seine Zustimmung zu dem Projekt gegeben. Ortsbürgermeister Klaus Rodens: "Wenn der Flugplatz eine Chance haben soll, müssen wir der Erweiterung zustimmen." Angesichts der Aufgabe der Bitburger Housing müsse dem Flugplatz Raum gegeben werden. Rodens hofft, dass die nun notwendigen Grundstücksverhandlungen ohne all zu große Probleme über die Bühne geben. Als Vorteil bezeichnet er, dass die Ortsgemeinde Flächen im besagten Gebiet besitze. Außerdem laufe in der Gemeinde gerade ein Flurbereinigungsverfahren. Dadurch soll es möglich werden, den betroffenen Landwirten alternative Flächen anbieten zu können. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flugplatzes in Binsfeld war der zur Erweiterung notwendige Landkauf alles andere als unproblematisch verlaufen. Es kam zu Enteignungen, da sich Landbesitzer dem Verkauf verweigerten.

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