Einmalig in Deutschland

TRIER. Die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich prägt sein ganzes Leben. Doch Karl-Heinz Bender ging es immer um mehr: um die Erforschung des Nachbarn, seiner Geschichte, Kultur und Politik. Dafür ist er nun vom französischen Staat als bislang einziger Bürger Deutschlands mit den Insignien eines Kommandeurs dans l'ordre des Palmes Académiques geehrt worden.

 Ex-Minister André Bord (links) zeichnet seinen "Freund" Professor Karl-Heinz Bender mit den Insignien eines Kommandeurs dans l'ordre des Palmes Académiques aus.Foto: Hans Krämer

Ex-Minister André Bord (links) zeichnet seinen "Freund" Professor Karl-Heinz Bender mit den Insignien eines Kommandeurs dans l'ordre des Palmes Académiques aus.Foto: Hans Krämer

Napoleonlag die Pflege und die Erforschung der französischen Kultur sehram Herzen, so sehr, dass er für Universitäts-Lehrer eine eigeneAuszeichnung erfand: den Ordre des Palmes Académiques. Die erstedieser Auszeichnungen für einen Deutschen hat nun der TriererUniversitäts-Professor Karl-Heinz Bender erhalten - alsKommandeur dans l'ordre des Palmes Académiques. Intensive Arbeit für die Aussöhnung

"Karl-Heinz Bender hat nicht nur geforscht, sondern auch für eine feste Verankerung seines Wissens in weiten Teilen der Gesellschaft gesorgt", ehrte Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, den Romanisten, der seit 1971 in Trier lehrt.

Als Vertreter im Vorstand der Deutsch-Französischen Gesellschaft Trier und mit seinen Kontakten zur französischen Garnison hat Bender sein Engagement im Dienste der deutsch-französischen Freundschaft intensiviert. So ist eine Zusammenarbeit zwischen Garnison, Universität und Gesellschaft entstanden, die André Bord, ehemaliger Minister für Veteranen und Kriegsopfer unter Charles de Gaulle und heutiger Präsident der Interministeriellen Kommission für französisch-deutsche Zusammenarbeit im französischen Außenministerium, als "einmalig" bezeichnete.

Zweisprachige Vorträge mit renommierten Experten, die Ausrichtung der 200-Jahrfeier der Französischen Revolution: Bender ist es gelungen, die Vortragsreihe fortzuführen und mit dem Festredner Alfred Grosser zum 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages in diesem Jahr zu krönen. Auch zum französischen Militär in der Region hat der Professor immer Kontakt gehalten - auch nach dem Abzug der Franzosen aus Wittlich und Trier. Ob Einbindung der Soldaten in Hochschulveranstaltungen, Verfechtung des Eurocorps - für den Geehrten haben die Streitkräfte bei der deutsch-französischen Annäherung eine positive Rolle gespielt. "Karl-Heinz Bender versteht es meisterhaft, seine deutsch-französischen Erfahrungen in einen historischen Rahmen, in seine Forschung, seine Lehre und Publikationen zu integrieren", lobte Ex-Minister Bord den 66-Jährigen. Der selbst nahm die Auszeichnung als Kommandeur "stolz und sehr geehrt" entgegen - nicht ohne darauf hinzuweisen, was seit Jahren seine feste Überzeugung ist: "Dass die deutsch-französische Zusammenarbeit ein wichtiges Element für ein zusammenwachsendes Europa ist."

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