"Engagiert und höchst sympathisch"

MAINZ. Trauer und Bestürzung hat der Unfalltod der Bundestagsabgeordneten Marita Sehn (Kirchberg) ausgelöst. Die 48-jährige FDP-Politikerin wurde als Fußgängerin auf einem Wirtschaftsweg von einem Auto erfasst. Ihr Mann und ihr Bruder wurden lebensgefährlich verletzt.

Die gesamte FDP sei fassungslos und erschüttert, sagte Parteichef Guido Westerwelle. "Wir können nicht begreifen, dass ihre ansteckende Herzlichkeit, ihr Optimismus und ihr immerwährendes Engagement uns in Zukunft nicht mehr begleiten und bestärken werden", sagteWesterwelle."Wir sind sehr, sehr traurig"

FDP-Landesvorsitzender Rainer Brüderle und FDP-Bundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt würdigten die offene, ehrliche Art der Politikerin aus dem Hunsrück, mit der sie Maßstäbe für politischen Stil gesetzt habe. Ihre besondere Art, Politik für den Bürger zu machen, habe sie in die Position der Vorsitzenden des Petitionsausschusses geführt. "Wir verlieren eine engagierte und höchst sympathische Kollegin." Als Kommunalpolitikerin habe sie Politik mit der für sie typischen Bodenständigkeit und Bürgernähe in ihrer und für ihre Heimat betrieben. Tief bestürzt äußerte sich Ministerpräsident Kurt Beck. Die FDP-Politikerin sei durch einen schrecklichen Unfall mitten aus ihrem aktiven politischen Leben gerissen worden. CDU-Vorsitzender Christoph Böhr betonte, dass mit Marita Sehn die Politik eine Persönlichkeit verliere, deren Stärke ihre liebenswerte Durchsetzungsfähigkeit gewesen sei. Auch die Grünen zeigten sich bestürzt über Sehns Tod. Auf ihren Platz im Parlament wird Volker Wissing (Landau) nachrücken. Der 33-jährige Jurist ist derzeit persönlicher Referent von Justizminister Herbert Mertin (FDP). Sehn war seit 1998 auch Vorsitzende des Parteibezirks Eifel-Hunsrück. Vize Edmund Geisen (Daun) sprach von einem großen Verlust für die Region. Er würdigte die Politikerin als selbstlose Kämpferin mit Herz. Sehn hinterlasse eine Lücke, die auf absehbarere Zeit nicht zu schließen sei, sagte der Landtagsabgeordnete, der mit seiner Kollegin Nicole Morsblech den Bezirksverband vorerst weiterführen wird. Vom Verlust "einer der profiliertesten Politikerinnen im Bezirk" sprach Justiz-Staatssekretärin Stefanie Lejeune. Marita Sehn habe sich durch ihre "offene, positive und geradlinige Art" überall Sympathien erworben. "Wir sind sehr, sehr betroffen und traurig", sagte Lejeune, die auch Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Trier-Stadt ist. Ob der Neujahrsempfang mit Bundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt am Samstag wie geplant stattfindet, war gestern noch unklar.

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