Erdbeben auf der Spur

Zwei neue Messstationen verbessern in der Eifel im Raum Gerolstein die Überwachung der Erdbebengefährdung. Die Region gehört neben dem Rheintal zu einem möglichen "Herdgebiet" im Norden des Landes.

Mainz. (win) Die Eifel ist zwar von Vulkan-Landschaften geprägt, aber nur wenige mäßig starke Erdbeben werden pro Jahr registriert. Das letzte spürbare Beben gab es im Oktober 2003 in der Schneifel mit Stärke zwei auf der Richter-Skala. Die geologischen Dienste von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben nun in Wallersheim-Loch bei Gerolstein und Schloss Bürresborn bei Mayen zwei neue Mess-Stationen eingerichtet, um die Überwachung auszubauen und die Gefährdung besser abschätzen zu können. Kosten: je 20 000 Euro. Gleichzeitig wird damit eine Lücke im Beobachtungsnetz zwischen Niederrhein und Oberrheingraben geschlossen. 21 Stationen betreiben beide Länder inzwischen, davon acht in Rheinland-Pfalz. Nach Einschätzung von Direktor Harald Ehses vom Landesamt für Geologie ist durchaus auch mit stärkeren Beben zu rechnen, vor allem in der Niederrheinischen Bucht bis ins Neuwieder Becken, im Rheintal und Oberrheingraben. Ein weiterer "Herd", in dem es zu größeren Schäden kommen kann, reicht von der Landesgrenze zu NRW bis in den Raum Gerolstein. Für eine zuverlässige Einschätzung der Gefährdung müssen die Erdaktivitäten möglichst das Überwachungsgebiet umgeben. Diese Erfassung ist jetzt in der Eifel engmaschiger möglich als bisher, so Ehses. Die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Bebens liegt nach Schätzungen der Geologen bei zehn Prozent in 500 Jahren.

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