Saarbrücken/Merzig. (mju) Mord wirft die Staatsanwaltschaft einem 41 Jahre alten Familienvater aus Merzig vor. Der Fall sorgte Anfang April dieses Jahres für großes Aufsehen: Polizisten hatten in einer Kühltruhe in der Garage des Fernmeldetechnikers aus dem Stadtteil Ballern den abgetrennten Kopf und Leichenteile einer Frau entdeckt. Weitere abgetrennte Körperteile fanden Spürhunde in einem Garten in Besseringen. Sie waren bis zu 60 Zentimeter tief vergraben. Die Obduktion in der Homburger Gerichtsmedizin brachte Gewissheit: Es handelte sich um die Leiche der 41 Jahre alten Heike G., die im Raum Kassel mit einem Mann und dessen Kindern zusammengelebt hatte. Sie war seit Mitte 2006 als vermisst gemeldet. Auf dem Computer der Frau hatte die Polizei Mails entdeckt, aus denen sich ergab, dass sie mit dem Familienvater aus Merzig über eine Internet-Partnervermittlung in Kontakt gestanden hatte. Der 41-Jährige hatte sich als Single ausgegeben. Beide sollen sich Ende Juli 2006 im Saarland verabredet haben. Damals stand das Haus im Merziger Stadtteil Ballern leer, gehörte aber bereits der Familie des Technikers. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage wegen Mordes gegen den 41-Jährigen erhoben. Der Mann, der seit mehr als fünf Monaten in Untersuchungshaft sitzt, soll sich vor dem Schwurgericht verantworten. Nach den Ermittlungen hat er sein Opfer, das er über das Internet kennengelernt hatte, ins Saarland gelockt und auf einem Waldweg zwischen Taben-Rodt und Mettlach mit einem beilähnlichen Gegenstand erschlagen. Pressesprecher Raimund Weyand: "Die Staatsanwaltschaft geht von Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebes oder aus niederen Beweggründen aus, weil er so seine sadomasochistischen Neigungen ausleben wollte." Der 41-Jährige hat gestanden, die Frau im Streit umgebracht zu habe.