Es sieht gut aus

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren - Sie lieben das Leben und haben sich gern." Seien Sie mit dieser simplen Einleitung des kölschen Underground-Komponisten Funny von Dannen aufs herzlichste zu dieser Jahresendkolumne gegrüßt!

2007 war das Jahr der Konsolidierung in Deutschland - aber nicht nur das: Der wirtschaftliche Aufschwung kroch aus seinem Versteck und zeigte sich in aller Öffentlichkeit. Gleichzeitig entdeckte die Welt den Klimawandel als wichtiges Thema und schon fingen die Probleme an: kein Schnee im Winter, zu viel Regen im Frühjahr, kaum Sonne im Sommer und ein Herbst, der keiner war. In Luxemburg war 2007 dennoch ein Jahr der Kontinuität. Zwar war die Sache mit dem Klimawandel neu, denn da erklärte Mister Klimawandel Al Gore, warum das alles so gefährlich ist und was man tun kann, um die Welt doch noch zu retten. Doch eigentlich war man sich einig: Das Großherzogtum braucht keinen Al Gore. Schließlich hat es Jean-Claude Juncker. Der Premierminister rettet zwar nicht primär die Umwelt, aber kümmert sich doch rührend ums politische Klima in Europa. Sein Geschick als zäher Verhandler stellte er dieses Jahr oft genug unter Beweis. Und seinen Charme als Premierminister brachte er 2007 nicht nur Wladimir Putin entgegen - auch Angela Merkel, König Juan Carlos oder Romano Prodi besuchten dieses Jahr den Mann aus Luxemburg. Der Finanzplatz, die Luxemburger Trumpfkarte schlechthin, konnte auch wieder punkten: Schon im Februar wurde das Spezialfondsgesetz verabschiedet. Damit war der Rest des Jahres schon schön. Denn der superduper attraktive Rechtsrahmen dieser schnieken Anlagevehikel für die ganz doll reichen Kunden ermöglicht "interessante Investitionsstrategien". Doch die Innovationskraft bei der Finanzpolitik sollte sich im Laufe des Jahres auch in anderen Bereichen fortsetzen - eine Reihe steuerlicher Maßnahmen, ab 2008 gepaart mit dem sogenannten Kinderbonus, sind das Ergebnis harter Denkarbeit - und beschenkt werden dabei vor allem die unteren Einkommensklassen! Wo gibt's das schon? Für 2008, meine Damen und Herren, bleibt also nur eine Schlussfolgerung: Es sieht gut aus.

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