Exportstopp: Bauern sauer

KOBLENZ. (ik) Erst Hü, dann Hott: Eine solche Politik wirft der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau der EU-Kommission vor. Das vergangene Woche verhängte Exportverbot für Weizen stehe im Gegensatz zur bisherigen Brüsseler Politik, nach der sich die europäischen Landwirte stärker am Weltmarkt orientieren sollten, kritisiert Bauernpräsident Leo Blum.

Hintergrund des Verbots: Durch die Dürre wird das Getreide knapp, die EU droht zum Nettoimporteur zu werden. Die Terminpreise stiegen in den vergangenen vier Wochen um mehr als 15 Prozent. Eine Dezitonne Weizen kostet Blum zufolge an der Leitbörse in Chicago derzeit 11,69 Euro. In Rheinland-Pfalz liege der Preis dagegen bei 8,50 bis zehn Euro. Durch den Exportstopp könnten Europas Bauern diesen Vorteil nicht nutzen, klagt Blum. Für die Verbraucher ändere sich derweil nichts: Selbst wenn sich der Getreidepreis verdoppele, werde das Mehl für ein Brötchen nur einen halben Cent mehr kosten.

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