Fall Tanja: Endlich heiße Spur?

Ist es endlich die langersehnte heiße Spur im Vermisstenfall Tanja Gräff? Nach dem erst jetzt eingegangenen Hinweis eines Zeugen wird heute ein Gelände in der Nähe von Tanjas Heimatort Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) abgesucht.

 „Wir suchen weiter“ steht auf den Plakaten, die auf dem Tisch im Rathaus Trier liegen. Die Studenten, die seit über sechs Monaten nach Tanja Gräff gesucht hatten, v.l. Christoph Krier, Christian Jäger und Janine Brackmann, überreichten im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Jensen an den Vertreter vom Kinderschutzbund Trier, Bruno Worst einen Spendenscheck in Höhe von 3500 Euro. TV-Foto: Friedemann Vetter

„Wir suchen weiter“ steht auf den Plakaten, die auf dem Tisch im Rathaus Trier liegen. Die Studenten, die seit über sechs Monaten nach Tanja Gräff gesucht hatten, v.l. Christoph Krier, Christian Jäger und Janine Brackmann, überreichten im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Jensen an den Vertreter vom Kinderschutzbund Trier, Bruno Worst einen Spendenscheck in Höhe von 3500 Euro. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. So viel ist sicher: Die von der Sonderkommission Fachhochschule am gestrigen Donnerstag veröffentlichten jüngsten Erkenntnisse im Fall Tanja wecken Hoffnungen, endlich einen Hinweis auf das Schicksal der 21-jährigen Studentin zu finden. Was ist mit dem dunkelblauen Peugeot?

Demnach hat ein Zeuge etwa einen Monat nach dem mysteriösen Verschwinden der jungen Frau auf einem Wirtschaftsweg bei Hockweiler einen dunkelblauen Peugeot mit luxemburgischem Kennzeichen gesehen, der in Richtung "Silbersee" gerast sei. Am Steuer ein etwa 20 Jahre alter Mann mit kurzen, dunklen Haaren.Die Zeugenaussage lässt aufhorchen, weil die Polizei im Zusammenhang mit dem Verschwinden Tanjas vom Trierer Fachhochschul-Gelände nach einem dunklen Peugeot mit luxemburgischem Kennzeichen sucht, in dem die junge Frau gesessen haben könnte. Auch die Beschreibungen von Tanjas vermeintlich letztem (und bislang unbekannten) Begleiter auf dem FH-Sommerfest und dem Hockweiler Peugeot-Fahrer ähneln sich: um die 20 Jahre alt, kurze Haare.Warum sich der neue Zeuge erst jetzt gemeldet hat, obwohl die Medien seit Monaten ausführlich über den spektakulären Vermisstenfall berichten, ist nicht bekannt. Die Trierer Fahnder schätzen den Mann jedenfalls als glaubwürdig ein, verlautete gestern aus Polizeikreisen. Bei der heutigen Suche im "Silbersee" und in einem angrenzenden Waldgebiet werden auch Taucher der Trierer Berufsfeuerwehr und Polizei-Spürhunde eingesetzt.Unterdessen haben Tanjas Freundinnen und Freunde gestern Abend ihre öffentlichkeitswirksamen Aktionen offiziell eingestellt. "Aber auch wenn es ruhiger wird: Wir suchen weiter", sagte Christoph Krier, einer der Sprecher des Freundeskreises. Um dem Nachdruck zu verleihen, stellten Tanjas Freunde ein neues Plakat vor, das in den nächsten Tagen in der Region aufgehängt werden soll. Oberbürgermeister dankt dem Freundeskreis

"Tanja, wo bist du?", heißt es darauf, "wir suchen weiter!" Daneben bedanken sich die Initiatoren für die "große Mithilfe und Anteilnahme" der Bevölkerung. Der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen dankte dem Freundeskreis Tanjas für das außergewöhnliche Engagement. "So etwas ist ungewöhnlich", sagte Jensen im Trierer Rathaus, "das passiert selten." Der Oberbürgermeister bot der Initiative an, sie auch künftig zu unterstützen. Abschließend überreichten Tanjas Freunde überzählige Spendengelder (3500 Euro) an den Trierer Kinderschutzbund. Der Verein kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch geworden sind. Im nahe Tanjas Heimatort Korlingen gelegenen Gutweiler beteten indes gestern Abend Freunde und Bekannte in einer Andacht für die seit sechs Monaten vermisste Studentin und ihre Angehörigen.

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