Fernsehen vor Gericht

TRIER. (mic) Auf dem Klageweg will sich Trier Plus ab heute überlebenswichtige Gelder von abtrünnigen Gesellschaftern beschaffen. Der Lokal-Fernseh-Sender befindet sich im Insolvenzverfahren.

Seit Monaten arbeiten die zwölf Mitarbeiter des im Kabelnetz zu empfangenden Lokalsenders Trier Plus quasi unter dauerhaftem Lohnverzicht für ihr Fernsehprogramm. Damit der insolvente Sender - der im September 2002 an den Start ging - neben den immer noch eher spärlichen Werbeeinnahmen Geld in die Kasse bekommt, zieht Insolvenzverwalter Oliver Brand nun vor Gericht. Vor der Handelskammer des Trierer Landgerichts will der Trierer Anwalt von Kommanditisten der GmbH & Co. KG deren Gesellschafteranteile erstreiten. Die Gesellschafter sind der Überzeugung, sie seien aus der KG frühzeitig ausgestiegen und müssten nicht zahlen. Außergerichtliche Versuche, die rund 140 000 Euro einzutreiben, sind laut Brand gescheitert. Heute geht es zunächst in zwei Verfahren (9 Uhr und 9.30 Uhr) um 5000 und 50 000 Euro. Insgesamt hat Brand in elf Fällen Klagen erhoben, die bis Mitte August verhandelt werden. Zwei Gesellschafter haben daraufhin doch noch gezahlt. Der Betrieb des Senders, der nach wie vor rote Zahlen schreibt, läuft laut Brand nur wegen des hohen Engagements der Mitarbeiter überhaupt weiter. Kommende Woche will Brand einen Sanierungsplan vorstellen. Einzelheiten stehen noch nicht fest, doch die Finanzen sollen auf eine "breitere Basis" gestellt werden.

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