Günstig schneller ans Ziel

Die Modernisierung des Trierer Südbades soll zum Modellvorhaben für kommunale Bauprojekte mit privatwirtschaftlichen Partnern werden. Stadt und Land hoffen auf kostengünstiges Bauen und Betreiben des Bades sowie langfristige Sicherung der Bausubstanz.

Mainz. (win) Ein neues "PPP Kompetenzzentrum für Public-Private Partnership" (öffentlich-private-Partnerschaft) soll in Rheinland-Pfalz für mehr kostengünstige öffentliche Bauprojekte in Kooperation mit Privatunternehmen sorgen und vor allem Kommunen beraten. An insgesamt drei Pilotprojekten zur Sanierung von Schwimmbädern, Sportstätten und Schulen werden die Vorzüge neuer Finanzierungswege und Betreibermodelle getestet. Am weitesten ist dabei die Modernisierung des Trierer Südbades, für das am Montag in Mainz eine Pilotvereinbarung unterschrieben wurde. Damit fließen 120 000 Euro an Bundes- und Landesgeldern allein für die Umsetzung des Verfahrens einschließlich europaweiter Ausschreibung des auf 7,4 Millionen Euro veranschlagten Projektes.Geplant ist, das 1956 erbaute, stark sanierungsbedürftige und inzwischen unter Denkmalschutz gestellte Bad grundlegend zu erneuern und die Wasserfläche von 3500 Quadratmeter um 700 zu verringern, ohne allerdings die charakteristische Form der Anlage zu ändern. Mit dem angesteuerten PPP-Modell kann laut Bürgermeister Georg Bernading die Sanierung in einem Schritt angegangen werden. Gleichzeitig bleibt die Stadt Eigentümer und setzt die Rahmenbedingungen für den Badebetrieb. Geschätzt werden die Gesamtkosten nach traditioneller Berechnungs- und Vergabepraxis auf 7,4 Millionen Euro. Nun will die Stadt Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung europaweit ausschreiben und laut Bernading sehen, welche Leistungen sie dafür bekommt und aushandeln kann. Die wichtigsten Erwartungen: Wenn Bau und langfristiger Betrieb in einer Hand liegen, sollte das Bad von Spezialisten geplant und effizient bewirtschaftet werden, dauerhaft gut in Schuss und nach 25 Jahren nicht wieder sanierungsreif sein. Gleichzeitig legt die Stadt Eintrittsgelder und Öffnungszeiten fest und hat das Auslastungsrisiko.Im Frühjahr 2008 soll der private Partner gefunden sein, damit im Herbst der Bau beginnen und im Frühsommer 2010 das rundum erneuerte Bad wiedereröffnet werden kann. Auch wenn das PPP-Modell landesweit nicht als "Allheilmittel" für die vielen Sanierungsstaus im Land gesehen wird, soll es doch viele Projekte beschleunigen.

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