Geballter Start in den Wahlkampf

MAINZ. Noch steht der Termin für eine vorgezogene Bundestagswahl am 18. September nicht endgültig fest, doch die Zeit zur Nominierung der Bewerber drängt. So werden an diesem Wochenende alle vier etablierten Parteien SPD, CDU, FDP und Grüne ihre Kandidatenlisten aufstellen. Zur Zitterpartie könnte die Wahl für die Eifeler SPD-Abgeordnete Elke Leonhard (Foto: Friedemann Vetter) werden.

Bei den Genossen wird es nach dem Abtreten des früheren Parteichefs Rudolf Scharping beim Parteitag in Mainz in Anwesenheit von Bundeskanzler Gerhard Schröder eine veränderte Landesliste und mit Innen-Staatssekretär Fritz-Rudolf Körper (Wahlkreis Bad Kreuznach) auch einen neuen Spitzenkandidaten geben. Die Sprecherin der Parteilinken, Andrea Nahles (Ahrweiler) soll einen Platz unter den ersten fünf Listenbewerbern erhalten, der ihre Rückkehr in den Bundestag sichert. 2002 scheiterte die 35-jährige Ex-Juso-Bundesvorsitzende knapp. Während Finanz-Staatssekretär Karl Diller (Trier) ebenfalls auf den vorderen Rängen gesetzt ist, wackelt ein sicherer Listenplatz für Elke Leonhard (Bitburg). Werden die Vorschläge der SPD-Regionalverbände wie erwartet von der Parteispitze übernommen, droht der Eifelerin nach den Absprachen der mitgliederstarken Unterbezirke an der Rheinschiene zugunsten ihrer eigenen Kandidaten ein Abrutschen auf den reinen Hoffnungsplatz zwölf. Die SPD errang bei der letzten Wahl mit 38,2 Prozent zwar zwölf Sitze, muss aber nach aktuellen Umfragen mit erheblichen Verlusten rechnen. Bei der CDU wird sich der Listenvorschlag auf den ersten dreizehn Plätzen, die 2002 erfolgreich waren, nichts ändern. Damit ist für die Versammlung in Neustadt/Weinstraße nach Spitzenkandidat Joachim Hörster (Montabaur) und Maria Böhmer (Frankenthal) auf Platz drei mit Peter Rauen (Bitburg), auf Rang vier mit Peter Bleser (Mosel/Rhein-Hunsrück) und auf zwölf mit Bernhard Kaster (Trier) zu rechnen. Eine Kampfkandidatur wird erst um Platz 14 zwischen Walter Altherr (Kaiserslautern) und Ludwig Tauscher (Worms) erwartet. Unangefochten sind bei der FDP die beiden ersten Plätze mit Spitzenkandidat und Bundes-Parteivize Rainer Brüderle (Mainz) und dem Bundestagsabgeordneten Volker Wissing (Landau). Um die Nachfolge von Dieter Thomae (Koblenz) bewerben sich beim Parteitag in Rheinböllen mit Elke Hoff, Ulrich van Bebber (Ahrweiler) und Rainer Fernis (Bad Kreuznach) gleich drei Kandidaten. Beste Chancen auf den aussichtsreichen Platz drei dürfte die Vizepräsidentin der Strukturdirektion Nord in Koblenz, Elke Hoff, haben. Auf Platz könnte der Vertreter des Bezirks Eifel-Hunsrück, Rainer Fernis, zum Zuge kommen. Gedränge herrscht auch bei den Grünen: Auf Platz eins wird Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken (Bitburg) von Corinna Rüffer (Trier), Jutta Blatzheim-Roegler (Bernkastel-Kues) und Hildegard Lingnau (Altenkirchen) herausgefordert. Auch für den zweiten Abgeordneten Josef Winkler (Bad Ems) gibt es gleich vierfache Konkurrenz mit Walter Altvater (Ludwigshafen), Markus Gröninger (Mainz), Daniel Köbler (Mainz) und Reza Takhsha (Koblenz).

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