Geldautomaten-Betrüger geschnappt

Für die dreiste rumänische Betrügerbande, die bei der Volksbank in Trier-Zewen und Trierweiler (Kreis Trier-Saarburg) die Geldautomaten manipuliert hatten, gab es jetzt ein aus ihrer Sicht böses Erwachen. Als sie erneut mit ihrer Masche bei der Volksbank Trier auf Beutezug gehen wollten, schlug die Polizei zu.

Trier. Dem Vorstand der Volksbank Trier war die Freude und Genugtuung ins Gesicht geschrieben. Vergangenes Wochenende noch hatte eine Betrügerbande zwei Volksbank-Geldautomaten ausspioniert und mit den Daten der Kunden rund 100 000 Euro in Rom abgehoben. Am Samstag wollte die Bande erneut in der Region auf Beutezug gehen, doch an diesem Wochenende wartete bereits die Polizei auf das Trio aus Rumänien.

Volksbank hat "Inspektionen" geplant



Volksbank-Vorstand Karl A. Heinz berichtete bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz vom Erfolg der Volksbank: "Einer unserer Mitarbeiter bemerkte am Samstag in der Filiale in Trier-Tarforst einen verdächtigen Rauchmelder mit eingebauter Kamera. Daraufhin verständigte er sofort die Polizei." Das Kreditinstitut hatte die zusätzlichen "Inspektionen" initiiert, wie Heinz sagte. Doch dass man nach so kurzer Zeit erneut Opfer einer solchen Attacke wurde, habe auch die Bank überrascht. Bei der weiteren Überprüfung der anderen Geldautomaten fiel dann auf, dass auch Automaten in der Geschäftsstelle in der Matthiasstraße in Trier manipuliert waren. Die Polizei beobachtete die beiden Geschäftsstellen der Bank. Am frühen Samstagabend tauchten dann drei verdächtige Personen in der Matthiasstraße auf. Während zwei der Männer die Ausspähtechnik abbauten, hielt sich ein Dritter in etwa 100 Metern Entfernung auf. Zwei Tatverdächtigte, 22 und 31 Jahre alt, wurden beim Verlassen der Bank mitsamt Beweismaterial festgenommen. Dem Komplizen gelang die Flucht in Richtung Bahngelände. Er ließ sich auch von zwei Warnschüssen nicht beeindrucken. Er konnte fliehen, ging aber den Fahndern am Frankfurter Flughafen ins Netz.

Anscheinend ist der Polizei hier ein großer Fang gelungen. "Nach unseren Erkenntnissen waren zumindest zwei der gefassten Täter an der Aktion am 25. Oktober beteiligt. Zudem seien sie vermutlich für eine ganze Reihe von ähnlichen Verbrechen in Deutschland verantwortlich", sagte die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Trier, Monika Peters. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man derzeit noch nicht mehr sagen. Für die Beamten des Betrugskommissariats gehe die Arbeit jetzt erst los.

Die Kunden der Volksbank Trier müssen sich übrigens keine Sorgen um ihre Konten machen. "Die Karten wurden sofort gesperrt und die Daten sind ja nicht abhanden gekommen", sagt Karl A. Heinz. Kunden, deren Konten zuvor ausgespäht worden waren, bekommen das von den Gaunern abgehobene Geld ersetzt. An deutschen Banken hätten die Trickbetrüger, die die Daten von Geldkarten auf andere Karten übertragen, übrigens keinen Erfolg. Ein Sicherungssystem der deutschen Banken macht dies unmöglich. "Leider verfügen vor allem südliche Länder noch nicht über diese technischen Standards", sagte Monika Peters. Auch deshalb wurden die Konten von Rom aus geplündert.

Horst Schreiber, Vorstandsmitglied der Volksbank Trier, rät Bankkunden auf mögliche Veränderungen an EC-Automaten zu achten. Außerdem sollte bei jeder Geheimzahl-Eingabe darauf geachtet werden, dass die Hand verdeckt ist.

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