Glatteis überrascht Autofahrer in der Region

Zwei Schwerverletzte, mehrere zehntausend Euro Sachschaden und schwere Verkehrsbehinderungen waren am Dienstagmorgen die Folgen glatter Straßen in der Region. Insgesamt krachte es mehr als 30 Mal.

Wittlich/Bitburg. (lars) Viele Autofahrer in der Region wurden am Dienstagmorgen von Glatteis überrascht. Rund um Bitburg, Wittlich und im Hunsrück ereigneten sich aufgrund der Glätte insgesamt mehr als 30 Unfälle. Betroffen war auch die Autobahn A 60: Zwischen Spangdahlem (Kreis Bitburg-Prüm) und Landscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) rutschten insgesamt sechs Autos in die Leitplanken, weil sie auf der glatten Fahrbahn zu schnell unterwegs waren. Ein amerikanischer Soldat wurde dabei schwer verletzt. Die Autobahn wurde wegen der Bergungsarbeiten zeitweise gesperrt. Unverletzt blieb ein Mann, der an der A 60-Anschlussstelle Waxweiler (Kreis Bitburg-Prüm) mit seinem Wagen gegen die dortigen Verkehrsschilder rutschte. Aus dem Landkreis Vulkaneifel wurde nur ein Glatteis-Unfall gemeldet: Bei Hillesheim rutsche ein Mann mit seinem Auto in den Straßengraben. Dagegen krachte es auf den Straßen rund um Bitburg sechs Mal, im Wittlicher Land gleich neun Mal. Dort musste die Landesstraße L 47 für zwei Stunden gesperrt werden, nachdem sich bei Sehlem kurz hintereinander vier Unfälle ereignet hatten: Zunächst war ein Kleintransporter von der Fahrbahn gerutscht und umgekippt, kurz danach musste ein Lastzug an der gleichen Stelle bremsen. Zugmaschine und Anhänger stellten sich dabei quer und versperrten die Landesstraße, ein nachfolgendes Auto rutschte beim Bremsen an dem Lastwagen vorbei in den Straßengraben, bevor es wenig später im sich bildenden Stau zu einem Auffahrunfall kam. Verletzt wurde bei diesen Unfällen niemand.Eine Reihe von Unfällen meldeten auch die Hunsrücker Polizei-Inspektionen in Morbach und Birkenfeld. Zunächst bremste das Glatteis 15 Lastwagen, die auf der B 269 im Bereich Hüttgeswasen (Kreis Birkenfeld) in Richtung Morbach unterwegs waren. Vorschriftsmäßig hielten die Lastwagenfahrer am Fahrbahnrand an und warteten bis Mitarbeiter der Straßenmeisterei gestreut hatten, so dass kein Schaden entstand. Zwei total demolierte Autos und zwei verletzte Frauen waren dagegen das Ergebnis zweier Unfälle im Hunsrück. In einem Fall hatte sich eine Fahrerin nach einer Rutschpartie auf der Landesstraße L 174 mit ihrem Auto überschlagen. Sie wurde ins Birkenfelder Krankenhaus gebracht. Eine andere Frau kam auf der Kreisstraße K 75 zwischen Breit und Büdlich (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit ihrem Wagen von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Sie wurde dabei leicht verletzt. Auch im Hochwald war es glatt, die Autofahrer hatten sich aber darauf eingestellt. Denn bei der Polizei in Hermeskeil wurden keine Unfälle gemeldet. Trier und die Orte direkt an der Mosel waren vom Glatteis verschont geblieben. Allerdings wurde es schon wenige Höhenmeter oberhalb des Flusses gefährlich. So meldete die Polizei in Bernkastel-Kues einen Unfall auf der B 50 bei Longkamp und einen auf der Kreisstraße K 58 zwischen Platten und Noviand. Verletzt wurde dabei niemand. Hintergrund Glatteis, Eisregen, Eisglätte: Glatteis kann unter zwei Bedingungen entstehen: Wenn unterkühlter Regen (unter null Grad Celsius) beim Auftreffen auf den Boden sofort gefriert oder wenn Regen auf bereits gefrorenen Boden fällt. Ein solches Wetter kann innerhalb von Sekunden chaotische Verkehrsverhältnisse verursachen; der Regen gefriert unter Umständen schon auf den Autoscheiben. Unterkühlter Regen, der bei der geringsten Berührung mit Gegenständen sofort zu Eis gefriert, wird häufig auch als Eisregen bezeichnet. Im engeren Sinne handelt es sich bei Eisregen jedoch um einen Niederschlag aus Eiskörnern (Graupeln). Er entsteht, wenn Regentropfen aus einer warmen Luftschicht in eine kalte fallen und auf ihrem langen Weg zur Erde gefrieren. Rutschig kann es auch werden, obwohl es nicht geregnet hat. Glatte Straßen gibt es zum Beispiel, wenn Schmelzwasser oder Tau gefriert. Dies bezeichnen Meteorologen dann als Eisglätte. Im Gegensatz zum Glatteis ist die Eisglätte meist örtlich begrenzt.

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