"Gnadenlos und falsch"

Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen hat herbe Kritik am Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) im Fall des misshandelten Mädchens aus Bitburg geübt. Das Kind soll inzwischen wohlauf sein.

Bitburg. "Das Urteil ist gnadenlos und falsch." Der Landtagsabgeordnete Michael Billen hat am Montag heftige Schelte am Urteil des OLG Koblenz geübt. Die Richter hatten dort entschieden, das Anfang des Jahres vermutlich vom Vater misshandelte Kind wieder in die Obhut der Mutter zu geben. Das Amtsgericht hatte zuvor dem Antrag des Bitburger Jugendamts stattgegeben, das Kind bis zur Klärung des Falls einer Pflegefamilie zuzuführen, wo es sich dann auch kurze Zeit aufhielt. Wie berichtet, waren bei dem inzwischen siebenmonatigen Kind ein Schütteltrauma sowie Knochenbrüche und Hämatome festgestellt worden. In Bitburg beschäftigte sich am Montag der Jugendhilfeausschuss des Eifelkreises in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Fall. Dem Mädchen, das nun wieder bei seiner 19-jährigen Mutter lebt, soll es "den Umständen entsprechend gut" gehen, hieß es auf TV-Anfrage. Der Vater des misshandelten Mädchens befindet sich indessen nach wie vor in Untersuchungshaft. Der 32-Jährige soll bereits zuvor wegen Drogendelikten aufgefallen sein, sagte Kreis-Pressesprecher Rudolf Müller. Im Jugendhilfeausschuss wurde unter anderem überlegt, wie man das "Frühwarnsystem" in solchen Fällen optimieren kann.

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