Goldkehlen im Silberlametta

KÖLN. Es war die letzte Mottoshow - für dieses Jahr und für Kemi. Mit ihrer souligen Silent-Night-Version hatte sie diesmal die wenigsten Anrufer. Küken Judith hingegen überstand bereits zum vierten Mal den Nervenkrieg der Nominierung und kam weiter. Anke Wagner erreichte mit vierfachen Jury-Lorbeeren die nächste Runde.

Das Kölner Coloneum glitzert an allen Ecken und Enden. Ganze Arbeit, die die Bühnenbildner und Requisiteure der RTL-Show geleistet haben: Zwischen Kugel- und Lametta überhäuften Tannen tummeln sich die neun verbliebenen Superstar-Finalisten auf der Bühne und bringen mit ihrer Christmas-Mottoshow weihnachtliche Stimmung in die deutschen Wohnzimmer. Dabei sind es überwiegend Klassiker, die den Weg in die Funkmikrofone finden. Vom Dauerbrenner "Last Christmas" über das aktuellere "Wonderfull Tree" bis zum rotnasigen Rentier Rudolf ist alles dabei. Zwar in fernsehgerechtem Neuarrangement, aber durchaus erkennbar. Der Trend geht klar zu Swing-Melodien. Auch Kemi hat sich mit ihrem Titel "Silent Night" einem Klassiker verschrieben. In edlem Goldoutfit und mit viel Gospelgroove kann sie das Publikum im Saal zwar schnell auf ihre Seite bringen, aber leise Zweifel bleiben. "Bei dir fehlt mir irgendwie immer das Herzblut", stellt gewohnt kritisch Juror Thomas Stein nach ihrem Auftritt fest. Laute Buhrufe im Saal, aber am Ende geht die telefonisch abgefragte Zuschauermeinung in eine ähnliche Richtung.Anke Wagner souverän weiter

Einen Déjà-Vu Effekt zu vergangener Woche erlebt so mancher in der Entscheidungsshow. Um Punkt zwölf ist es soweit. Zum vierten Mal in Folge muss Nesthäkchen Judith mit nach vorne und ihre weitere Teilnahme steht auf der Kippe. Nervenkitzel, doch sie gewinnt abermals und ist weiter dabei. Das Lolitaphänomen dauert also an. Mit weiteren Überraschungen muss gerechnet werden. Im Lotto nennt man so was "alle Angaben ohne Gewähr". Glück hat Philippe. Ihm verzeihen die Zuschauer seinen Texthänger und wählen ihn weiter. Ebenso erfreulich verläuft der Abend für die Superstar-Kandidatin aus der Region Trier, Anke Wagner. Gewohnt stimmgewaltig präsentiert sie "White Christmas" und reißt die Jury zu einstimmigen Begeisterungsstürmen hin. "Das sitzt jeder Ton, wo er hingehört und es ist ein wahres Fest, dir zuzuhören", überschlägt sich Thomas Bug. Mit diesem Prädikat kann die 25-Jährige nun erstmal in die wohlverdiente Weihnachtspause gehen und im neuen Jahr zeigen, dass sie den Kampf gegen ihr latentes Lampenfieber gewinnt.

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