Grüne werden blau

MAINZ. (win) Die rheinland-pfälzische Polizei kommt in absehbarer Zeit blau daher: Funktional, bequem und in der europaweiten Polizeifarbe soll die neue Dienstuniform der Ordnungshüter sein, die ab 2008 eingeführt wird. Von Herbst 2006 an werden rund 100 Beamte die Uniformen testen.

Hamburg hat es vorgemacht, Länder wie Hessen und auch der Bund zogen nach. Nun wechselt auch die rheinland-pfälzische Polizei mit Billigung des Kabinetts die Farbe und wird blau. Da die Umkleidung, einschließlich der Umrüstung der Polizeiwagen, weitgehend kostenneutral und dennoch möglichst großflächig über die Bühne gehen soll, startet die Aktion erst 2008. Dann sollen 4700 Streifenbeamte neu ausgestattet werden. Bis 2010 werden alle Uniformen gewechselt. Funktionalität und Tragekomfort seien ausschlaggebend, stellt Staatssekretär Hendrik Hering fest und verweist auf die Zufriedenheit der Beamten, die man im Auge habe. Die Farbe sei zweitrangig. Das neue Outfit soll sich zwar stark an die Modelle anlehnen, die Hessen bereits im vergangenen Monat vorstellte und ab Ende des Jahres im "Trageversuch" testet, um bis zur Fußball-WM zumindest die Bereitschaftspolizei neu einzukleiden. Doch eins zu eins wollte man diese Auswahl in Mainz offenbar nicht übernehmen. So wird sich auch in Rheinland-Pfalz erst eine Arbeitsgruppe intensiv mit der Kleiderfrage befassen, bevor nach der Fußball-WM 2006 rund 100 Polizisten zum Probelauf mit Test-Uniformen ausgestattet werden. Für unterschiedliche Einsätze kann es auch verschiedene Uniformen geben, etwa Hosen mit Cargotaschen oder Poloshirts für den Streifendienst. Um den Uniformwechsel möglichst ohne Mehrkosten über die Bühne zu bringen, wird der Bekleidungsetat bis 2008 auf die Hälfte zusammengestrichen, damit pro Jahr bis zu 900 000 Euro gespart werden können für den großen Austausch. Die grünen Uniformen werden bis dahin "etwas länger als bisher strapaziert werden müssen", so eine Ministeriumssprecherin. Sie versicherte jedoch, dass dennoch kein Beamter in kaputter Bekleidung Streife laufen müsse. Während Hamburg seine Beamten bereits mit einer nach US-Modell zackig geschnittenen Kluft ausgestattet hat, tendiert Innenminister Karl Peter Bruch zu dem eher konservativen Uniform-Modell, das auch Bundesinnenminister Otto Schily für die Bundespolizei ausgewählte hat.

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