HINTERGRUND

"Mister Mittelstand" der Liberalen Dem leidenschaftlichen Parlamentarier Hans-Artur Bauckhage fiel 1998 der Wechsel aus dem geliebten Amt des Fraktionsvorsitzenden in den Job des Multiministers für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau nicht leicht.

Viel Überredungskunst musste Vorgänger Rainer Brüderle aufbringen, um den gelernten Bäckermeister zum Eintritt ins Kabinett und zum Aufstieg zum stellvertretenden Ministerpräsidenten zu bewegen. Doch nach einer erfolgreichen Kandidatur gegen seinen Mitbewerber, Staatssekretär Günther Eymael, fand der mittlerweile 63-jährige Allround-Politiker, der früher auch Sozial- und Haushaltexperte der Faktion war, schnell Gefallen am gestaltenden Regierungsamt. Der von Brüderle zum "Mister Mittelstand" ausgerufene ehemals selbstständige Handwerker, der bis 1996 einen eigenen Betrieb leitete, gilt inzwischen als die maßgebliche und verlässliche liberale Stütze der SPD-/FDP-Koalition. Mit seiner bodenständigen und zugänglichen, schnörkellosen und direkten Art passt der Westerwälder nicht ins Bild des eloquenten und im Standpunkt "flexiblen" Politikers. Gerade deshalb ist er jedoch bei Wirtschaft, Bauern und Winzern als gradliniger und auf Ausgleich bedachter Gesprächspartner geschätzt. Nicht erst durch sein Amt als einziger deutscher Weinbauminister schätzt Bauckkage den edlen Rebensaft und gutes Essen. (win)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort