Haft für falsches Viagra

SAARBRÜCKEN. (dpa) Wegen tausendfachen Betrugs mit im Internet verkauften größtenteils gefälschten Sexpillen hat das Landgericht Saarbrücken die vier Angeklagten zu teilweise mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die zwei 31 und 38 Jahre alten Hauptangeklagten müssen für drei Jahre und fünf Monate beziehungsweise drei Jahre ins Gefängnis. Zwei 41 und 49 Jahre alte Beschuldigte, die als Mitläufer gelten, kamen mit Bewährungsstrafen zwischen einem Jahr und einem Jahr und drei Monaten davon. Die Männer wurden des gemeinschaftlichen Betrugs in 9673 Fällen und des Verstoßes gegen das Marken- und Arzneimittelgesetz schuldig gesprochen. Sie hatten gestanden, zwischen 2003 und 2004 nachgemachte und so gut wie wirkungslose Viagra-Pillen und andere Potenzmittel sowie Appetitzügler und Haarwuchsmittel im Internet angeboten und für etwa zwei Millionen Euro verkauft zu haben. Die Ware wurde an die Besteller über Paketdienste europaweit ausgeliefert. Nach Ansicht des Gerichts waren die Angeklagten mehr oder weniger Teil eines großen Betrugssystems, das sie "extrem und mit intensiver krimineller Energie nutzten". Die Hintermänner würden im Ausland noch gesucht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort