Hahn ja, Eifel nein

TRIER. Die Zukunft des Personennahverkehrs ist ungewiss: Kürzt der Bund die Mittel für den Regionalverkehr, fehlen dem Land allein im nächsten Jahr 18,8 Millionen Euro. Das könnte auch Auswirkungen auf den Schienenverkehr haben.

Der Ehrgeiz ist groß: Der Schienenverkehr im nördlichen Teil soll ausgebaut werden. Das steht zumindest auf dem Wunschzettel des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Nord (SPNV). Doch noch ist keine Bescherung. Und es ist fraglich, ob das Land überhaupt noch Geschenke für den Personennahverkehr verteilen kann. Mache die Bundesregierung ihre Androhung war, die Mittel für den Regionalverkehr drastisch zu kürzen, bedeute das für Rheinland-Pfalz im nächsten Jahr 18,8 Millionen Euro weniger für Busse und Bahnen, sagte Lothar Kaufmann vom Mainzer Wirtschaftsministerium bei der gestrigen SPNV-Sitzung in Trier. Betroffen sein könnten davon so ehrgeizige Projekte wie der Ausbau der Eifelquerbahn zwischen Ulmen und Kaisersesch. Dort sollen neben dem Ausflugsverkehr an den Sommer-Wochenenden wieder täglich Züge fahren. Land zeigt mit Daumen nach unten

5,7 Millionen Euro sind für die Reaktivierung der Verbindung notwendig. Doch das Land zeigt mit dem Daumen nach unten. Aus Mainz soll es keine Zuschüsse geben, erklärte Ministerialdirigent Kaufmann. Der Zweckverband muss daher das Projekt vorerst auf Eis legen, der Traum einer täglichen Zugverbindung quer durch die Vulkaneifel scheint damit gestorben zu sein. Anders sieht es bei der Schienenanbindung des Flughafens Hahn aus. Hier drückt das Land auf die Tube, will bis 2010 die Züge durch den Hunsrück bis zum bislang stetig wachsenden Airport rollen lassen. Im SPNV herrscht Einigkeit, dass die Hunsrück-Strecke wichtig ist und durchaus auch ertragreich sein könnte. Doch befürchtet der Zweckverband, dass die 62 Millionen teure Investition zu Lasten anderer Schienen-Projekte geht, vor allem, wenn das Land die Nahverkehrsmittel kürzen muss. "Dagegen müssen wir uns wehren", sagte der scheidende Verbandsvorsteher, Trier-Saarburgs Landrat Richard Groß. Doch mehr als ein Schulterzucken gab es nicht als Antwort vom Ministeriumsvertreter. Keine Diskussion gab es über die Fortführung des Regio-Busses von Bullay zum Hahn. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der Mitfahrer in den vom SPNV finanzierten Bussen fast verachtfacht.

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