Hahn vor dem Abheben

MAINZ. Der Flughafen Hahn hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Lag das Passagieraufkommen im Jahr 2001 noch bei 450 000, wurden 2004 bereits rund 2,8 Millionen Fluggäste gezählt.

 Die rasante Entwicklung soll andauern: Auf dem Flughafen Hahn wird weiter investiert.Foto: TV-Archiv/Winfried Simon

Die rasante Entwicklung soll andauern: Auf dem Flughafen Hahn wird weiter investiert.Foto: TV-Archiv/Winfried Simon

In diesem Jahr sollen es mehr als drei Millionen Fluggäste sein. Gleichwohl schreibt der Flughafen noch rote Zahlen. Seit 1998 investierte die Betreibergesellschaft rund 135 Millionen Euro in den Ausbau. Hier ein Überblick über die Entwicklung: 1993: Rückgabe des Militärflugplatzes durch die US-Luftwaffe. Bereits vorher wurde eine zivile Mitnutzung vereinbart. Im Mai gibt es erste Charterflüge nach Mallorca.1995: Gründung der Flughafen Hahn GmbH mit einer Zwei-Drittel-Beteiligung des Landes.1996: Erste regelmäßige Flugverbindung nach Berlin. Kooperationsvertrag mit dem Flughafen Frankfurt.1997: Die Nachtfluggenehmigung erhält nach langem Rechtsstreit Bestandskraft.1998: Die Frankfurter Flughafen AG (jetzt: Fraport) wird Mehrheitsgesellschafter des Flughafens Frankfurt-Hahn und übernimmt bis auf weiteres die Verlustabdeckung. Der Airport wird ausgebaut. 30 000 Passagiere und 14 000 Tonnen reine Luftfracht werden abgefertigt. Dazu kommen noch einmal 120 000 Tonnen Güterumschlag über die Straße.2004: Das Land Hessen steigt mit 20 Millionen Euro in der Flughafengesellschaft ein und übernimmt ebenso wie Rheinland-Pfalz 17,5 Prozent der Anteile. Mehrheitseigner bleibt die Fraport. Der Flughafen, der teilweise jährliche Verluste in zweistelliger Millionenhöhe einfährt, will 2006 aus der Verlustzone kommen und ab 2008 Gewinne machen.2005: Laut einer Studie der Fachhochschule Trier sichert der Flughafen mehr als 8000 Arbeitsplätze, davon rund 6500 im Land. Mehr als 2300 Jobs sind inzwischen auf dem Flugplatz und in den rund 100 angesiedelten Firmen entstanden. Allerdings wird die ursprünglich angepeilte Zahl von 3,8 Millionen Passagieren in diesem Jahr nicht erreicht. Jüngste Schätzungen gehen von 3,2 Millionen Fluggästen aus. Rund 60 Millionen Euro werden 2005 und 2006 investiert, unter anderem in die Verlängerung der Startbahn um mehr als 700 auf insgesamt 3800 Meter. Damit sollen künftig vor allem großen Frachtmaschinen der Start mit voller Ladung sowie Interkontinentalflüge ermöglicht werden. Fest vereinbart wurde im Oktober zwischen Bund, Land und Deutscher Bahn die Reaktivierung der Hunsrückbahn bis zum Flughafen. Dabei werden insgesamt Investitionen von rund 100 Millionen Euro fällig.

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