Handyticket lässt in der Region noch auf sich warten

Trier · Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Bus- und Bahnfahrkarten aus Papier den Kampf angesagt. Bis 2019 soll es flächendeckend elektronische oder Handy-Fahrkarten geben.

Trier. Wenn Luxemburger diesseits der Grenze mit dem Bus fahren, kommen sie sich wahrscheinlich vor wie in einer anderen Zeit. Sind sie es doch seit langem gewöhnt, in ihrem Land das Busticket auf ihrem Handy zu haben. M-Ticket nennt sich dort das System, mit dem man mittels einer bestimmten App, die man sich auf sein Smartphone lädt, dann seine Fahrkarte kaufen kann. Auch Monatstickets können via Handy gekauft werden. Bezahlt wird ebenfalls übers Handy mit einem digitalen Bezahlsystem. "Ihr Ticket in Ihrer Tasche", so wirbt der luxemburgische Verkehrsverbund für die elektronische Fahrkarte, die man nicht auszudrucken braucht.Luxemburg als Vorbild?


In der Region steckt ein solches System noch in den Kinderschuhen. Womöglich könnte die luxemburgische Lösung auch Vorbild für die Bus- und Bahntickets im Bereich des Verkehrsverbundes für die Region Trier (VRT) sein. Man sei auf der Suche nach einer Lösung, wie man möglichst schnell und einfach zunächst in Trier ein elektronisches Ticket einführen kann, sagte ein Sprecher der Trierer Stadtwerke. Diese sind für den Busverkehr innerhalb von Trier zuständig.
Bei der Auswahl eines dafür geeigneten Systems orientiere man sich auch an dem in Luxemburg. Eine Entscheidung darüber soll noch in diesem Jahr fallen. Wann dann das E-Ticket kommt, steht aber wohl noch nicht fest. "Das elektronische Ticket ist eine wichtige Aufgabe, mit der sich der VRT im Rahmen der Digitalisierung beschäftigt", sagt eine Sprecherin des Verkehrsverbundes. Drei Millionen Einzeltickets wurden im vergangenen Jahr innerhalb des Verbundes verkauft.
Erst nachdem das neue System in Trier getestet worden ist, soll es dann im restlichen Gebiet des VRT, das den gesamten ehemaligen Regierungsbezirk Trier umfasst, eingeführt werden.
Und das könnte sich durchaus als schwierig darstellen. Zwar gibt es einheitliche Tarife für Bus- und Bahnfahrten innerhalb des VRT. Aber neben den Trierer Stadtwerken gibt es noch weitere 16 Bus- und Bahnunternehmen, die öffentlichen Nahverkehr in der Region anbieten. Alle diese Unternehmen müssten dann auf die neue Technik, mit der elek tronische Tickets angeboten werden können, umgerüstet werden. Das kostet Geld und dauert vermutlich einige Zeit, bis ein solches flächendeckendes elektronisches Ticket eingeführt ist.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Papiertickets im Nahverkehr den Kampf angesagt. Bis 2019 sollen sie überflüssig werden. Dobrindt will elektronische Chipkarten oder Handytickets für Busse und Bahnen in Deutschland flächendeckend zum Standard machen. "Insellösungen" einzelner Unternehmen oder Verbünde des Öffentlichen Personennahverkehrs sollen vermieden werden, heißt es dazu aus dem Verkehrsministerium. Dafür brauche man "deutschlandweit nutzbare Mobilitätsplattformen, die überregional und länderübergreifend Fahrgastinformationen verknüpfen und die Buchung von E-Tickets ermöglichen", sagte Dobrindt kürzlich. Das Bundesverkehrsministerium fördert diese digitale Vernetzung im öffentlichen Nahverkehr. Bis September 2018 seien für zwölf Projekte insgesamt 16 Millionen Euro vorgesehen.
Allerdings geht die Entwicklung schon längst über das reine Ticket fürs Handy weiter. In vielen Verkehrsverbünden gibt es sogenannte elektronische Tarife. Mittels einer App auf dem Handy wird erkannt, wie weit man mit Bus und Bahn gefahren ist. Anschließend wird - ebenfalls über die App - genau diese Strecke bezahlt und nicht für vorher festgelegte Tarifzonen.Extra

Wegen Bauarbeiten am Petersberg-Bahntunnel an der Mosel wird es vom 6. Mai bis 2. Juni keine durchgehende Zugverbindung zwischen Trier und Koblenz geben. Nach derzeitiger Planung müssten Zuggäste in Bullay beziehungsweise in Cochem auf Busse umsteigen, sagte ein Sprecher der Bahn. Der Petersbergtunnel zwischen Neef und Ediger-Eller (Kreis Cochem-Zell) soll für 22 Millionen Euro verbreitert, moderner und sicherer gemacht werden. dpaExtra

Wechsel an der Spitze des Verkehrsverbundes Region Trier (VRT): Seit Jahresanfang führen Barbara Schwarz und Michael Schröder den Verbund. Das bestätigte eine VRT-Sprecherin. Schwarz war zuvor Geschäftsführerin des VRT-Zweckverbandes. Schröder war lange Zeit bei den Trie rer Stadtwerken und zuletzt Geschäftsführer einer Unternehmensberatung. Das Geschäftsführer-Duo löst Veronika Zänglein ab, die elf Jahre lang den VRT leitete. Zänglein ist auf eigenen Wunsch, wie sie dem TV bestätigte, zu dem Verkehrsunternehmen Rhenus Veniro gewechselt. wie

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