Hausaufgaben gemacht

BERLIN/LUXEMBURG. Der erhoffte große Durchbruch war es nicht: Die Verkehrsminister aus Berlin und Luxemburg bekräftigten bei einem Treffen, dass die Bahn-Anbindung zwischen den beiden Ländern besser werden müsse.

Es muss etwas geschehen. Der luxemburgische Verkehrsminister Lucien Lux und sein deutscher Kollege Wolfgang Tiefensee sind sich einig: Die Züge zwischen Trier und Wasserbillig müssen schneller werden. Das ist das Ergebnis eines Abendessens der beiden Minister in Bonn. Während man in Luxemburg das Ganze als eine "erhebliche Annäherung" feiert, ist das Gespräch im Berliner Verkehrsministerium noch nicht mal eine Mitteilung wert. Laut Lux steht einer mittelfristigen Realisierung des seit langem diskutierten Projekts nichts mehr im Wege - zunächst wolle man aber das Ergebnis einer Detailstudie abwarten. Die Forderungen Luxemburgs sind klar: Die Bahnstrecke zwischen Igel (Kreis Trier-Saarburg) und Wasserbillig muss zweispurig werden, bei Konz muss eine neue Eisenbahnbrücke gebaut werden und die Bahnverbindung von Luxemburg bis Koblenz muss garantiert bleiben. Bereits im November hat Lux Tiefensee mitgeteilt, dass sich Luxemburg zur Not an den Kosten für den Ausbau beteilige. Als Gegenleistung verlangte Lux die Garantie, dass die Bahn die IC-Verbindung zwischen Luxemburg und Koblenz erhält. Immer wieder verweist Luxemburg darauf, dass man ja bereits 135 Millionen Euro in den Ausbau der Strecke zwischen Wasserbillig und Luxemburg-Stadt gesteckt habe - dass man also seine Hausaufgaben gemacht habe. Als Ministerpräsident Kurt Beck kürzlich sagte, nur noch in Luxemburg gebe es Vorbehalte gegen den Ausbau der Strecke, entgegnete ihm Lux, im Großherzogtum sei man längst der Verantwortung und den Zusagen nachgekommen, nun seien die Deutschen am Zug. Zwar verlautet aus Luxemburg immer mal wieder, dass eine baldige Entscheidung über den Ausbau auf deutscher Seite anstehe, doch so richtig Bewegung scheint in die Sache noch nicht gekommen zu sein. "Es geht voran"

Auch der "neue Schwung", von dem der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster vor dem Gespräch zwischen Lux und Tiefensee gesprochen hatte, ist noch nicht zu erkennen. Trotzdem sieht Kaster nun den Durchbruch. So weit wie jetzt sei das Projekt noch nie gewesen, sagte er gestern auf Anfrage unserer Zeitung: "Es geht jetzt erkennbar voran." Kaster wertete das Gespräch zwischen den Ministern als ein "sehr deutliches politisches Signal". "Wir stehen jetzt in der Pflicht unseren Anteil so schnell wie möglich zu erbringen", fordert Kaster - wie eigentlich seit Jahren.

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