Heimat des Schinderhannes ist Weltspitze

SIMMERN/NIAGARA. (dpa) Die Lebensqualität im Rhein-Hunsrück-Kreis gehört nach dem Ergebnis eines internationalen Kommunal-Wettbewerbs zu den besten der Welt. Der Landkreis im Mittelrheintal errang bei dem weltweiten Wettbewerb "LivCom Award 2004" denPlatz eins in der Kategorie von 75 000 bis 200 000 Einwohner.

"Das ist eine absolute Sensation für uns, in der Weltliga dabei zu sein", sagte Landrat Bertram Fleck (CDU) am Dienstagmorgen nach der Siegerehrung im kanadischen Niagara völlig überwältigt. Es habe sich ausgezahlt, "dass wir stets besser sein wollen als der Durchschnitt". Insgesamt hatten es 53 Kommunen aus 19 Nationen ins Finale geschafft und präsentierten sich in Niagara. Mit dem westfälischen Münster wurde bei der Kategorie von 200 000 bis 750 000 Einwohner noch ein deutscher Sieger gekürt. Die 150-Einwohner-Gemeinde Klietznick (Sachsen-Anhalt) holte in ihrer Kategorie bis 20 000 Einwohner die Bronzemedaille. Der Rhein-Hunsrück-Kreis verwies in seiner Kategorie Mitbewerber wie das tschechische Pilsen, Waterloo (Kanada), Gateshead (Großbritannien) oder das australische Darebin auf die Plätze. Die Auszeichnung steht für herausragenden Einsatz zur Verbesserung der Lebensqualität in Kommunen (Liveable Communities).Bürgerbeteiligung ebenfalls Kriterium

Der Wettbewerb wird jährlich von einer britischen Organisation ausgeschrieben. Im Mittelpunkt stehen dabei Umwelt und Landschaft, Bürgerbeteiligung, Bewahrung des historischen Erbes und nachhaltige Zukunftsplanung. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP und die Internationale Vereinigung der Gartenbauamtsleiter zählen zu den Unterstützern. "Ich kann das noch gar nicht fassen", sagte Fleck, der seinen Kreis gemeinsam mit zwei Mitarbeitern in Kanada präsentiert hatte. Der Naturpark Soonwald-Nahe, der Schinderhannesradweg und der Keltenwanderweg zählten zu den landschaftlichen Pfunden, mit denen Fleck in den Wettbewerb zog. Ein weiteres Plus bot das Unesco-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal. Bei den Umwelt-Initiativen im Kreis verwies der Landrat auf Gewässerpflege, Bachpaten, Regenerative Energien, bei der Bürgerbeteiligung auf Ehrenamtspreise, Kulturtage und den Regionalrat Wirtschaft. Bei der Zukunftsplanung schließlich überzeugte der Sieger mit seiner lokalen Planung zur Agenda 21.

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