Hoffen auf den Lückenschluss

MAINZ. Der Lückenschluss zwischen den Autobahnen A 64 und A 1 (Nordumfahrung Trier) könnte dank eines geplanten Planungsbeschleunigungsgesetzes sechs bis acht Jahre früher beginnen. Laufe alles optimal, wäre ein Bau der Meulenwaldautobahn ab 2012 möglich, so der parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Karl Diller, zum TV.

Drohte bislang die Nordumfahrung auf der langen Bank der Verkehrsprojekte ohne vordringlichen Bedarf zu schmoren, scheinen sich nun neue Chancen für eine mittelfristige Umsetzung des Lückenschlusses zu ergeben. Erforderlich ist laut Diller jedoch neben dem geplanten Planungsbeschleunigungsgesetz auch der baldige Planungsbeginn für den ersten Abschnitt von Schweich bis zur Landesstraße Richtung Trier-Quint mit Umweltstudien. Über seinen Staatssekretärskollegen im Bundesverkehrsministerium will Diller erreichen, dass das Land möglichst umgehend auf Weisung des Bundes mit den Verfahren beginnt. Wichtig ist der Lückenschluss vor allem, um den Transit-LKW-Verkehr von der überlasteten B 51 Trier-Bitburg zu holen und über die A 1 Richtung Köln zu leiten. Doch bis Nordumfahrung Trier und der Lückenschluss der A 1 zwischen Daun und Blankenheim fertig gestellt sind, wird laut Diller wohl das Jahr 2020 vor der Tür stehen. Der Lückenschluss an beiden Autobahnen und der B50-Ausbau von Wittlich Richtung Flughafen Hahn und Rhein-Main-Gebiet haben für die Region höchste Priorität, so der Hermeskeiler Abgeordnete und Finanzpolitiker. Dazu seien ohne das privat zu finanzierende Brückenbauwerk des Hochmoselübergangs insgesamt mindestens 710 Millionen Euro fällig. Weil derzeit jedoch für das gesamte Land jährlich nur 80 Millionen für Bundesverkehrsprojekte fließen, gibt es nach Dillers Auffassung auch keine Perspektive für die Westumfahrung Trier (Moselaufstieg). Der Raum Trier kann nach Auffassung der FDP-Landtagsfraktion als Zentrum der Großregion Saar-Lor-Lux zu einer zentralen Drehscheibe europäischer Verkehrsachsen entwickelt werden und davon erheblich wirtschaftlich profitieren. Notwendig sei jedoch der Ausbau der Anbindungen. Darunter falle neben den Autobahn-Projekten auch die Bahnstrecke Luxemburg-Trier-Koblenz, so der Parlamentarische Geschäftsführer und frühere Verkehrs-Staatssekretär Günter Eymael. Er nimmt die Forderung des Wirtschafts- und Sozialausschusses der Großregion nach einem grenzüberschreitenden Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf. Bis 2010 müsse ein Verkehrsverbund Saar-Lor-Lux aufgebaut werden, fordert der Liberale. Vorstufe könnten abgestimmte Fahrpläne und ein einheitliches Tarifsystem sein. Mit einer umfangreichen Parlamentsanfrage will die FDP von der Landesregierung unter anderem erfahren, welche Absichten es für einen ÖPNV-Verbund und welche Pläne es zum Streckenausbau nach Luxemburg gibt? Auch will die FDP wissen, was unternommen wird, um den Moselaufstieg wieder in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes zu bringen?

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