Holz auf Höhenflug

DAUN. (sts) Holz ist wieder "in": Die Nachfrage nach dem Rohstoff steigt, die Preise ziehen an. Sehr zur Freude des rheinland-pfälzischen Waldbesitzerverbands, dessen Mitglieder sich zur Versammlung in Daun trafen.

Die Waldbesitzer werden sich immer noch mit Schrecken an "Vivian" und "Wiebke" erinnern: Durch die orkanartigen Stürme gingen 1990 Millionen Kubikmeter Holz "zu Boden", die Preise für den Rohstoff waren wegen der gewaltigen Überkapazitäten viele Jahre lang im Keller. Nach schwierigen Jahren ist Holz wieder auf einem Höhenflug: "Wir erleben eine Rückbesinnung auf den Rohstoff Holz: Die Nachfrage steigt", erklärte der Vorsitzende des Waldbesitzerverbands Rheinland-Pfalz, Hermann Ilaender, bei der Mitgliederversammlung in Daun. Zwar seien die Preise wie vor 1990 noch nicht erreicht, aber sie hätten in jüngster Zeit deutlich angezogen. Heizen mit Holz sei mittlerweile wieder eine echte Alternative zu Öl und Gas, und das "sowohl ökologisch als auch ökonomisch". Die privaten und kommunalen Waldbesitzer freuten sich über die gestiegene Nachfrage, sagte Ilaender, allerdings sei es eine gefährliche Tätigkeit, selbst im Wald für den eigenen Holzbedarf zu sorgen. Wer erstmals eine Motorsäge in die Hand nehme, solle zuvor einen Lehrgang machen, riet der Verbandsvorsitzende. Die Gastredner Margit Conrad (SPD), für den Forst verantwortliche Landesministerin, und Norbert Schindler, CDU-Bundestagsabgeordneter und Präsident der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer, betonten die Bedeutung der Forstwirtschaft im waldreichsten Bundesland. 42 Prozent der Fläche des Landes bestehe aus Wald, der auch eine große Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt habe. Mehr als 50 000 Menschen arbeiteten der Forst-, Holz- und Papierwirtschaft. Schindler: "Ohne den Wald wäre das Land um einiges ärmer." Conrad verwies noch einmal auf die steigenden Holzpreise, von denen auch die Kommunen als größte Waldbesitzer im Land profitierten. Die bewährte Zusammenarbeit zwischen Land und Waldbesitzerverband solle weiterentwickelt, denn, so die Ministerin: "Wir sitzen auf einem Ast, den wir gemeinsam hegen und pflegen sollten."

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