In Trier gehen die Lichter nicht aus

TRIER. (wie) Jetzt ist es amtlich: Ab 2005 wird es statt vier regionaler eine Kassenärztliche Vereinigung (KV) auf Landesebene geben. Das bestätigte das Mainzer Sozialministerium auf TV -Anfrage.

Gekämpft und doch verloren. Der Protest der rund 100 Mitarbeiter gegen die Auflösung der KV Trier war umsonst. Die Zusammenlegung der vier regionalen Vereinigungen Koblenz, Mainz, Trier und Neustadt ist (und war längst) beschlossene Sache. Zum 1. Januar 2005 wird es eine Landes-KV mit Sitz in Mainz geben. Doch die Lichter in den regionalen Standorten gehen nicht aus. Die niedergelassenen Ärzte im Land haben sich laut Sozialministerium auf eine "dezentrale Struktur" geeinigt. Die Aufgaben der regionalen Vereinigungen jeweils für ihren Zuständigkeitsbereich werden nun aufgeteilt auf die Bezirksstellen, ähnlich wie es bei der Auflösung der Bezirksregierungen vor vier Jahren war. Die Hauptstelle in Mainz soll Führungs- und Koordinierungsaufgaben übernehmen, wie zum Beispiel die Vertrags- und Honorarverhandlungen mit den Kassen. Die Bezirksstellen sind für das "operative Geschäft" also Honorarabrechnungen und -prüfungen zuständig. Trier fallen demnach unter anderem die Bereiche Qualitätssicherung, Chroniker-Programme und ambulantes Operieren zu, die von dort für alle anderen Vereinigugen im Land gemanagt werden. Koblenz wird zuständig sein für die Ärzte-Abrechnungen und Neustadt für die Wirtschaftlichkeitsprüfung. Der Standort Trier werde dadurch "nachhaltig" gesichert, erklärte Beate Faßbender-Döring, Sprecherin des Sozialministeriums. In der Trierer KV zweifelt man diese Nachhaltigkeit an: "Die Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist", verkündete KV-Vorsitzender Carl-Heinz Müller. Noch handele es sich um ein Grob-Konzept. Geleitet wird die Landes-KV von einem fünfköpfigen hauptamtlichen Vorstand. Die regionalen Vereinigungen werden bislang von ehrenamtlichen Vorsitzenden geführt. Bis 30. September kommenden Jahres soll eine landesweite Vertreterversammlung gewählt sein, die bis Dezember den neuen Vorstand wählen soll. Müller lässt derzeit offen, ob er seinen Hut für den Landesvorstand in den Ring werfen wird. An Weihnachten wolle er in sich gehen und darüber entscheiden. "Ich habe mir nicht träumen lassen, dass ich hier der letzte amtierende Vorsitzende bin", sagte er kürzlich bei der Vertreterversammlung ("Der letzten in einer freien Trierer Behörde") der KV Trier. Beim Land sieht man derweil wenig Grund für Sentimentalität: Die Ärzte hätten das Konzept selbst entwickelt.

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