Jugendämter öfter aktiv

Immer mehr Kinder und Jugendliche müssen zu ihrem eigenen Schutz von Jugendämtern in Obhut genommen werden. In Rheinland-Pfalz waren es im vergangenen Jahr 567, davon in der Region 41.

Bad Ems/Trier. Die Jugendämter der Kommunen müssen immer öfter eingreifen, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche vor Vernachlässigung und Gewalt zu schützen. Die Zahl der Interventionen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, wie gestern vom Statistischen Landesamt vorgelegte Zahlen belegen.Im vergangenen Jahr wurden 567 Kinder und Jugendliche im Land in Obhut genommen, 69 mehr als noch 2000. Im ehemaligen Regierungsbezirk Trier mussten 2006 die Jugendämter 41 Kinder und Jugendliche vorläufig in Obhut nehmen, die meisten von Ihnen waren unter 14 Jahren. 30 der Jungen und Mädchen wurden wegen Gefährdung aus den Familien genommen, vier Kinder und Jugendliche wurden auf Dauer von ihren Eltern entfernt. Elf Betroffene wollten auf eigenen Wunsch von zu Hause weg.

Bei der Inobhutnahme werden die Kinder stunden- oder tageweise in Einrichtungen untergebracht.

Am häufigsten war Überforderung der Eltern Grund für das Einschreiten der Jugendämter. In rund einem Drittel der Fälle im Land gab es Anzeichen für Misshandlung oder sexuellen Missbrauch.

Die Zahl der Eingriffe durch die Behörden hat sich hierbei um 40 Prozent erhöht. Auch Beziehungsprobleme, Schulschwierigkeiten und Straftaten führen immer wieder dazu, dass die Jugendämter aktiv werden müssen. Zumeist sind es Polizei, Lehrer, Nachbarn oder soziale Dienste, die die Behörden aufmerksam machen.

Die meisten Fälle in der Region wurden im vergangenen Jahr mit 18 in der Stadt Trier registriert, gefolgt von Trier-Saarburg (15), dem Vulkaneifel-Kreis (6) und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich (mit jeweils drei Fällen).

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